Die Beiträge untersuchen Medien und Akteure einer vergangenen und gegenwärtigen philologischen Kultur. Seit der Institutionalisierung der Philologie im 19. Jahrhundert sind philologische Operationen in zeitgenössische Mediensysteme verankert: Forschungs- und Bildungsanstalten wie Universitäten, Bibliotheken, Archive, Museen oder Schulen produzieren das Erkenntnisinteresse der Philologie: Texte. Die Philologie im klassischen Sinn ist Sammlung, Editierung, Kommentierung und Archivierung textueller Artefakte, um sie für potenzielle Leserinnen und Leser verfügbar zu machen. Die Beiträge setzen sich zum Ziel, diesen Kompetenzbereich der Philologie kritisch zu hinterfragen. Sie machen nicht lediglich Texte, sondern auch Medien und Akteure einer vergangenen und gegenwärtigen Kultur zu Gegenständen des Erkenntnisinteresses, wie z.?B. Manuskripte, Bild- und Tonträger sowie digitale Datensätze.

Friedrich Balke, geb. 1961, Professor für Medienwissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Theorie, Geschichte und Ästhetik bilddokumentarischer Formen an der Universität Bochum. Er forscht zu Grenzgebieten zwischen politischer Theorie, Literatur und Medien sowie zu Theorie und Geschichte des Dokumentarischen. Rupert Gaderer, geb. 1979, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medienwissenschaft der Universität Bochum. Er forscht zu medienphilologischen und medientheoretischen Fragestellungen im Schnittfeld von Recht, Psychiatrie und Literatur.