Medizinische Rehabilitation. Psychische Komorbidität bei somatischen Erkrankungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Psychologie - Beratung und Therapie, Note: 1,0, SRH Hochschule Riedlingen (Psychologie), Veranstaltung: Medizinische Rehabilitation, Sprache: Deutsch, Abstract: Im praktischen Teil wird das Ziel der Arbeit, die Durchführung der psychologischen Diagnostik in der medizinischen Rehabilitation und die daraus resultierende Indikationsstellung, anhand eines Fallbeispiels demonstriert. Aufgrund der Vielfalt von Testmöglichkeiten wurden anhand des Fallbeispiels begründet Schwerpunkte gesetzt. Mit welchen besonderen Herausforderungen die psychologische Diagnostik bei somatisch erkrankten Patienten konfrontiert ist, wird anschließend erörtert, bevor eine kritische Reflexion des gezeigten Vorgehens stattfindet. Die Ergebnisse und ein kurzer Ausblick runden die Arbeit ab. Die medizinische Rehabilitation verfolgt zum einen das Ziel, die Progredienz einer Erkrankung und ihre Folgen zu vermeiden. Zum anderen engagiert sie sich dafür, das Empowerment der Rehabilitanden so zu gestalten, dass sie mit ihren eigenen individuellen Fähigkeiten eine bestmögliche Teilhabe und Integration sowohl in der Gesellschaft als auch im Erwerbsleben erreichen. Es geht folglich nicht vorrangig um die Wiederherstellung von Gesundheit, sondern um die Art und Weise, wie mit Beeinträchtigungen umgegangen wird. Die Rolle der psychologischen Arbeit in diesem Fachbereich ist deshalb von großer Bedeutung, weil etwa jeder fünfte Patient der medizinischen Rehabilitation mindestens eine psychische Störung aufweist. Ob Patienten eine solche komorbide Beeinträchtigung entwickeln, hängt von mehreren Faktoren ab. Neben den genetischen Dispositionen und soziodemografischen Variablen (z. B. das Geschlecht und der soziale Status) existieren Risikofaktoren, die besser zu beeinflussen sind. Hierzu gehören bspw. die Psychoedukation, die Selbstwirksamkeitserwartung des Patienten oder effektive Coping-Strategien. Um etwaige Schwachstellen zu erkennen, muss ihre Diagnostik durch sehr gut geschultes und spezialisiertes Personal durchgeführt werden. Auf diese Weise können auf die individuelle Situation abgestimmte Beratungs- und Therapiekonzepte konzipiert werden. Welche methodischen Grundlagen und Verfahren hierfür geeignet sind, wird im theoretischen Teil der Arbeit beschrieben. Anschließend findet eine Abgrenzung der unterschiedlichen Diagnostikbereiche statt. Dabei werden beispielhaft evidenzbasierte Screeninginstrumente benannt und erläutert.