Medizintourismus im US-mexikanischen Grenzraum

Diplomarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 2,0, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Innerhalb eines privatwirtschaftlich geprägten Gesundheitssystems wird die Gesundheitsversorgung und somit das Produkt 'Gesundheit' zu einer Dienstleistung, die gegen Entgelt in Anspruch genommen werden kann. In Zeiten von reformbedürftigen Sozialversicherungssystemen und einer stetigen Verknappung öffentlicher Gelder steigen auch die Kosten für die Gesundheitsversorgung explosionsartig an. Besonders innerhalb des US-amerikanischen Gesundheitswesens wird seit Jahren für ein ganzheitliches Kostendämpfungsprogramm hinsichtlich der Gesundheitsversorgung plädiert. Allerdings wurde erst seit den 1980er Jahren mit dem Programm des Managed Care eine geeignete Möglichkeit gefunden, die steigenden finanziellen Belastungen zu kontrollieren. Trotz alledem hat gegenwärtig ein nicht unbeachtlicher Teil der US-amerikanischen Bevölkerung keinen Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung im eigenen Land und gilt als 'unversichert' . Das US-amerikanische Gesundheitswesen wird von mehreren Quellen als teuer und lückenhaft bezeichnet. Eine Reformbedürftigkeit ist nicht von der Hand zu weisen, und die Unzufriedenheit eines Großteils der Bevölkerung ist allbekannt. Ein Land das weltweit die höchsten pro Kopf Ausgaben anteilig am Bruttoinlandsprodukt für das Gesundheitswesen vorweist, jedoch der eigenen Bevölkerung keine ausreichende Gesundheitsfürsorge bieten kann, sollte kritisch beobachtet werden. Diese vorliegenden Gegebenheiten fördern das Aufkommen des Medizintourismus genauso wie der Wertewandel der Gesellschaft, das zunehmende Gesundheitsbewusstsein, die demographische Entwicklung und die gesteigerte Mobilität der Bevölkerung dazu beitragen. Anhand des US-amerikanischen Marktes sollen die Besonderheiten der medizintouristischen Bewegung von US-amerikanischen Patienten innerhalb des Grenzraumes genauer betrachtet werden. Am Beispiel von zahnmedizinischen Behandlungen lassen sich die Grenzen des Systems sowie die Konsequenzen für die Bevölkerung und die Wirtschaft aufzeigen: Eine transnationale medizintouristische Bewegung lässt sich seit einigen Jahren ausweisen. Durch die einmalige Stellung der USA hinsichtlich ihrer gegenwärtigen Gesundheitsorganisation und dem Aufbau des Systems sowie der unmittelbaren Nähe zum südlichen Nachbarn Mexiko, werden Rahmenbedingungen geschaffen, die es US-Patienten ermöglichen einen medizinischen Grenztourismus zu betreiben, der wirtschaftlich nicht unbedeutend ist.

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