Meine Oma und ich und die Quantenphysik

Nicht immer ist es leicht seinen eigenen Gefühlen, Erfahrungen und Erkenntnissen zu trauen. Zweifel sind angesagt. Stimmt das wirklich, was ich eben erfahren habe? Gibt es vielleicht fundierte naturwissenschaftliche Grundlagen für das, was ich gerade erlebt habe? Zweifel sind angebracht. Doch je tiefer man in die Quantenphysik einsteigt, umso stärker wird die Gewissheit, dass man mit seinen Annahmen nicht falsch liegt. Kann es wirklich sein, dass Licht gleichzeitig Welle und Korpuskel ist, dass ein Skifahrer gleichzeitig rechts UND links neben einer sich ihm im Weg stehenden Tanne vorbeifahren kann? Im mechanistischen Weltbild unmöglich, im Quantenmechanischen Weltbild aber eine Tatsache. Aufbrechen in ein unbekanntes Land. Nicht nur in das unbekannte Land der Quantenphysik, sondern auch in das unbekannte Land eines Kleinkindes. Und vor allem in das unbekannte Land einer anderen Kultur, in diesem Fall der griechischen. Verständnis haben, dass Menschen völlig anders denken, andere Prioritäten setzen. Das alles ist mir begegnet. Es hat mein Leben ungemein bereichert.

Renate Schinze Jahrgang 1950, lebt in Maintal. Sie hat in Gießen, Köln (Deutsche Sporthochschule - DSH) und als Stipendiatin der DSH in Cortland USA Sport, Physik und Pädagogik studiert. Zusammen mit Ihrem Mann, Oswald Schinze, hat sie das Skiinternat in Willingen /Hessen gegründet. Sie war 1986 die Initiatorin des Frauenbiathlon in Deutschland und erste Bundestrainerin in dieser Sportart. Mit ihrer Nationalmannschaft hat sie zahlreiche Weltmeistertitel und Olympiamedaillen errungen. Die Meditation über das Phänomen Licht hat ihr den Einstieg in die griechische Philosophie und die Quantenphysik ermöglicht.