Meine West End Story
Autor: | Pilsczek, Rafael Robert |
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EAN: | 9783749466641 |
Sachgruppe: | Medien, Kommunikation Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 588 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 16.09.2019 |
Untertitel: | Ich fliege niemals wieder nach New York |
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Bleibt der Westen so erhalten, wie wir ihn kannten? Sind seine Werte in großer Gefahr in dieser Zeitenwende? In einer großen Reportage geht der Hamburger Schriftsteller Rafael R. Pilsczek der vermutlich wichtigsten Frage dieser Epoche nach, ob das Leben im Westen in derartige Schwingungen gerät, dass er bald Geschichte sein könnte. Kenntnisreich und reich an Erfahrungen ist dem Autor das Kunststück gelungen, sowohl in die Geschichte des alten Westens als auch in dessen Gegenwart zu schauen. Dazu lebte er in Harlem und in New York in dem Moment, als Donald Trump zum US-Präsident gewählt worden war. Er ging durch die alten und neuen Zeiten Amerikas und auch in einen All Black Club, wo er als einziger Weißer rappend an das Mikrofon trat, weil er der Gemeinde etwas zu erzählen hatte. Vor dem Hintergrund der biografischen und analytischen Geschichte Bonns als Sinnbild für den alten, gelungenen Westen beschreibt der Westerner Pilsczek menschenliebend die Zeit, in der es sich doch insgesamt in der Abwesenheit von Krieg, Gewalt und Leid gut unter Demokraten und Menschen der Mitte leben ließ. Er bezieht kleine und große Helden wie den Schriftsteller Heinrich Böll ebenso ein, als auch das Großwerden in einer Epoche großer Liberalität. Im neuen Berlin tummelt sich der gelernte und leidenschaftliche Reporter sowohl am Bahnhof Zoo, im Gottesdienst einer Synagoge als auch am Berliner Breitscheidplatz, wo einer der schlimmsten Anschläge der jüngeren Zeit geschehen war. Stets im Sinne einer aufklärerischen Haltung gewissenhaft und den Menschen nahe, hat Rafael R. Pilsczek seine letzte Reportage in Verwandtschaft zu den klassischen Arbeiten eines John Steinbeck, eines Ernest Hemingway und eines Egon Erwin Kisch in großer Ruhe, Tiefe und Breite entwickelt. Er verdüstert die Gegenwart nicht allein, sondern vermittelt im Gegenteil Wege und Hoffnungen, wie die offenen Gesellschaften Bestand haben könnten und nicht zu geschlossenen werden. Und, wer betete in Manhattan für ihn, als er den Anfang seiner Story fand, in der es für ihn um nichts weniger als um alles geht? Nun entscheidet sich in dieser Zeit, so seine These, was Aufklärung in einer offenen Gesellschaft für die heutigen Generationen noch bedeutet. Spannend, lehrreich und stets wieder und wieder humorvoll hat Rafael R. Pilsczek ein bedeutsames Werk geschrieben, das in seiner verständlichen Sprache und in der Anwendung vielfältiger Stilformen weit über die Gegenwart eines chronistischen Reportierens hinausreicht.