Mellefont und v. Gröningseck - Ein Vergleich der Verführer

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,3, Universität Augsburg (Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Seminar: Das bürgerliche Trauerspiel, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Mitte des Achtzehnten Jahrhunderts erstarkten in den vielen deutschen Einzelstaaten langsam die bürgerlichen Schichten. Das Entstehen einer eigenen Mentalität, eines Standesbewusstseins war geprägt von der Besinnung auf die eigenen Tugenden und der bewussten Abgrenzung gegenüber dem Adel. Neben dem traditionellen, höfischen Bewusstsein bildete sich eine neue, bürgerliche Öffentlichkeit heraus. Diese bürgerliche Öffentlichkeit definierte und bestätigte sich neben den ökonomischen Gesellschaftsfeldern auch in der Kultur, und hier vor allem in der Literatur. Es bildete sich bald eine eigene, neue literarische Gattung heraus, die nicht mehr nur den Adel in seiner Vorbildfunktion zeigte, sondern neben der kritischen Sicht auf die Herrschenden vor allem auch den typischen Vertreter des bürgerlichen Standes mit seinem Alltag, seinen Problemen und Tugenden zum Hauptthema hatte. Das deutsche bürgerliche Trauerspiel hatte seine Glanzzeit während der Fünfziger bis Siebziger Jahre des Achtzehnten Jahrhunderts. Trotz der relativ kurzen, dafür aber umso intensiveren Periode dieser literarischen Strömung wurden in nur 50 Jahren eine enorme Anzahl an sogenannten bürgerlichen Trauerspielen verfasst und in Deutschland aufgeführt. Unter den Autoren dieser Dramen finden sich bekannte Namen wie Friedrich Schiller, Jakob Michael Rheinhold Lenz, Friedrich Hebbel und Gotthold Ephraim Lessing, aber auch heutzutage kaum mehr genannte Dichter wie August Wilhelm Iffland und Heinrich Leopold Wagner. Allen diesen Dramen war eine gewisse Motivfülle gemeinsam, die aus dem täglichen Leben des Bürgertums, dessen Sorgen und den aktuellen Themen der Zeit schöpfte, eines der bedeutendsten war das der Verführung. Zu diesem Motiv gehören neben der Figur der 'Verführten Unschuld' und der 'Femme Fatal', denen zahlreiche Analysen und Diskussionen gewidmet wurden, und dem Themenkreis der Familie, die unter den Folgen der Verführung zu leiden hatte, ja oftmals zerbrach, notwendigerweise die Figur des Verführers. Als vermeintlichen Ausgangspunkt der meist folgenden Katastrophen, als Ursache der Handlung des Dramas ist der Verführer dennoch meist vielschichtig gezeichnet, über das rein Lasterhafte hinaus...

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