Melusine. Herrscherin, Ehefrau und übernatürliches Wesen

Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: SFAL, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte des Melusinenstoffs in der deutschen Literatur ist von einer altfranzösischen Herkunft gekennzeichnet. In Form der Prosahistorie von Thüring von Ringoltingen wurde die Sage zu einem der populärsten Bücher. Diese beendete er am 28. Januar 1456 und widmete sie dem Markgrafen Rudolf von Hochberg. Thürings von Ringoltingen Adaption lässt sich als eine stark überarbeitete Übersetzung der Versversion von Couldrettes beschreiben. Thürings von Ringoltingen Übersetzung wurde zur Zeit der Prosaauflösung im Spätmittelalter verfasst. Mit seiner Übersetzung nahm der Melusinenstoff seinen Platz in der deutschen Literatur des 15. Jahrhunderts ein. Im Gegensatz zu den Vorgängerversionen stellt Thüring von Ringoltingen die Melusine in seiner Übersetzung anders dar. Sie ist nicht mehr dämonisch, sondern eine schöne und dominierende Frau, die ein nicht-menschliches Merkmal besitzt. Die Darstellung der Figur der Melusine in Thürings von Ringoltingen soll Hauptgegenstand der vorliegenden Arbeit sein. Im Mittelalter erscheint Melusine als eine Mischung aus Mensch und Meerjungfrau in einer Erzählung. Sie sehnt sich nach Erlösung und sucht einen treuen Ehemann, dem sie verbietet, unter bestimmten Umständen nach ihr zu sehen. Die Figur der Melusine spielt eine bedeutende Rolle in der Erzählung und ist eine Variante der mythologischen Meerjungfrau und markiert einen langen Zeitraum des mittelalterlichen Glaubens dieser. Solche Figuren kommen regelmäßig in romantischen Werken vor, welche die weibliche Verführung darstellen und gleichzeitig versuchen diese angeborene Bedrohung zu verteidigen. Figuren wie die der Melusine haben meistens die Funktion eines Topos oder eines konventionellen Bildes.

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