Menschenwürde

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: 12, , Veranstaltung: Seminar zur Rechtsgeschichte mit dem Thema Nationalsozialismus, Weltkrieg und Wiederaufbau in Schwaben, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach der eingehenden Betrachtung der ideengeschichtlichen und der verfassungsgeschichtlichen Entwicklung der Menschenwürde bleibt festzuhalten, dass die Menschenwürde in der Tat unantastbar ist. Doch dies war nicht immer so. Die zahlreichen Verletzungen der Menschenwürde während der NS-Zeit haben erst aufgezeigt, wie wichtig es ist, die Menschenwürde zu achten und zu schützen. Dabei ist es dem deutschen Volk gelungen, aus den schweren Verbrechen der Vergangenheit zu lernen und dies auch in einem durchaus vorzeigefähigen Grundgesetz festzuhalten. Erst die deutsche Geschichte hat uns gelehrt, welchen Rangwert die Achtung Menschenwürde für ein dauerhaft friedliches Zusammenleben haben sollte. Nicht nur in der Geschichte spielt die Würde des Menschen eine Rolle. Auch in der heutigen Zeit wird über den Begriff heftig diskutiert und er ist aktueller denn je. Dass die Würde des Menschen immer und zu jeder Zeit Beachtung findet, steht dabei außer Frage. Derzeit geht es vielmehr um den genauen Inhalt und die Reichweite der Würdegarantie. Bei der Festlegung der Regelsätze für Sozialhilfeempfänger geht es in den Debatten des Bundestages um den Preis der Menschenwürde. Dabei stellt sich die Frage, ob sich die Menschenwürde beziffern lässt und wenn ja wie viel sie dann überhaupt kostet. Auch in den modernen Forschungslaboren dreht es sich häufig um die Würdefähigkeit eines Embryonen. Ethische Bedenken werden bei der Diskussion um die embryonale Stammzellenforschung geäußert, dabei geraten die Forschungsinteressen in Widerstreit zur Menschenwürdegarantie. Diese aktuellen Fragen ergeben sich erst aus der Fortentwickelung der Wissenschaft und aus der Weiterentwicklung des Menschen. Auch heute noch ist der Begriff der Menschenwürde ein dynamischer. Es kann und sollte immer mehr und besser erkannt werden, was dem Menschen auf Grund seiner unverlierbaren Grundwürde an weiterer Würde zusteht. Es ist ein Prozess, der zwar Etappen kennt, aber grundsätzlich nicht abgeschlossen werden kann, ebenso wenig wie die Entwicklung des Menschen selbst als ein gesellschaftlich-kulturelles Wesen.

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