Metropolregion 2.0

Auf den ersten Blick scheint mit den Metropolregionen ein erfolgreiches Instrument zur kooperativen Stadt- und Regionalentwicklung geschaffen worden zu sein. Empirische Befunde belegen jedoch, dass einige Metropolregionen ausgeprägte Funktionsdefizite und Konflikte aufweisen und daher schwierig zu etablieren sind. Entgegen den offiziellen Verlautbarungen stellen sie somit in der Praxis noch kein gelungenes, sondern vielmehr ein zu gelingendes Vorhaben dar. Wie sehr die Metropolregionen unter dem Imperativ des Gelingens stehen, zeigt sich an deren beobachtbarer Revitalisierung.

Der Autor betrachtet den deutschen Metropolisierungsprozess auf kritische Weise. Er stellt die Frage, weshalb eine Neuauflage immer wieder nötig und von den regionalen Akteuren vorangetrieben wird. Zur Beantwortung geht er auf zahlreiche Probleme und Problemlösungsstrategien ein, wie sie sich am Beispiel Mitteldeutschlands gezeigt haben. Die Ergebnisse der Analyse bettet er in eine raum- und zeitbezogene Gesellschaftsdiagnose ein, um auf die Notwendigkeit und die möglichen Folgen dieser Revitalisierung hinzuweisen.



Tobias Federwisch studierte Geographie, Politikwissenschaft und Soziologie an den Universitäten Jena und Edinburgh. 2011 promovierte er mit einer kritischen Betrachtung des deutschen Metropolisierungsprozesses.

Arbeitsschwerpunkte: Regionalisierungsforschung, Politische Steuerung und Governance-Forschung, Image- und Identitätsforschung.