Migration als Krise?

Weltweit sind gegenwärtig mehr als 65 Millionen Menschen vertrieben worden oder geflohen - vor Krieg, politischer Instabilität, Naturkatastrophen. Nicht ohne Grund ist die Bewältigung der sogenannten Flüchtlings- und Migrationskrise zu einer politischen Priorität geworden. Laut Jacqueline Bhabha ist das globale Phänomen der Migrationsbewegungen jedoch keineswegs historisch einmalig und die Bezeichnung 'Krise' weder zutreffend noch politisch zielführend. Bhabha fordert vom globalen Norden, die kollektive Verantwortung für Vertriebene und Geflüchtete anzunehmen, sie mit koordinierten Maßnahmen, die humanitären und Naturkatastrophen vorbeugen helfen, angemessener unterzubringen und systematisch die globale Ungleichheit von Einkommens-, Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu bekämpfen. Eine Reform der internationalen Flüchtlings- und Migrationspolitik ist nicht zuletzt eine Frage des gerechten Umgangs mit den Bedürfnissen kommender Generationen.

Jacqueline Bhabha lehrt als Professorin für Gesundheit und Menschenrechte an der Harvard University und war u.a. Anwältin in London und am Europäischen Gerichtshof in Straßburg. Von 1997 bis 2001 leitete sie das Human Rights Program der University of Chicago. Sie hat zu Fragen der transnationalen Kindermigration, des Flüchtlingschutzes, der Kinderrechte und der Staatsbürgerschaft publiziert.

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