Minderheiten und Randgruppen im Mittelalter

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Pädagogische Hochschule Karlsruhe (Geschichte), Veranstaltung: Die Stadt im MIttelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 31. Juli 1488 schrieb der Kölner Stadtrat an die Hansestadt Lübeck einen Brief mit etwa folgendem Inhalt: 'Arnold van Straisberg und Johann Grone beschwören, dass Jakob von Meddemen aus einem ehelichen Brautbett echt und recht, ehrlich gezeugt und geboren ist, frei und nicht eigen, deutsch und nicht wendisch, auch keines Zöllners, Müllers, Leinewebers, Badstubers, Pfeifers, Schäfers noch Aderlassers Sohn, sondern würdig, Amt und Gilde zu besitzen.' Viele Handwerkerzünfte machten es zur Auflage, dass ihre Mitglieder aus ehrlichen und ehelichen Verhältnissen stammten. Diese Vorlage gehörte in der spätmittelalterlichen Gesellschaft zu einer der zahlreichen Normen und Wertvorstellungen, die bestimmten, welcher Beruf als 'ehrlich' oder 'unehrlich' galt. Normen und Werte bezogen sich nicht nur auf den Beruf, sie durchzogen alle Bereiche der sozialen Gesellschaft und machten somit viele Menschen, die nicht diesen Regeln entsprachen, zu Außenseitern und Minderheiten. In der folgenden Arbeit sollen diese Außenseiter und Minderheiten genauer betrachtet werden. Es soll gezeigt werden, warum bestimmte Gruppen aus der Gesellschaft ausgeschlossen wurden und wie sich dies auf ihr Leben auswirkte. Da sich die Diskriminierung dieser Personenkreise oder einzelner Personen von Ort zu Ort und von Jahr zu Jahr verschieden auswirkte, kann ich mit meiner Arbeit nur einen allgemeinen und knappen Überblick verschaffen. Zum ersten soll gezeigt werden, welche Berufe zu denen der 'Unehrlichen' zählten. Weiterhin möchte ich über die körperlich signifikanten Randständigen wie auch über die dämonisierten Verfolgungsopfer berichten. Auch die ethnisch- religiösen Gruppen gehören zu diesem Thema.

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