Missbrauchsverbot und Standardisierung.

Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts überziehen sich die internationalen IT-Konzerne weltweit mit Unterlassungsklagen, auch um ihre Konkurrenten im Wettbewerb zu behindern. Dieses »patent wars« genannte Phänomen wurde erst dadurch möglich, dass die patentgestützte Standardisierung das Rückgrat der digitalen Revolution darstellt und entsprechend massiv ausgebaut wurde. Das Kartellrecht entwickelte bislang nur zögerlich Antworten auf die Fragen, die sich daraus ergeben, dass Patente als Werkzeug zur Wettbewerbsbehinderung und -verhinderung missbraucht werden. Die Ursprünge dieser Entwicklung liegen in der kartellrechtlichen Zwangslizenz, dessen Entwicklungslinien in der vorliegenden Arbeit nachgezeichnet werden. Zudem werden der kartellrechtliche Zwangslizenzeinwand und die ökonomischen Faktoren, die dazu führen, dass dieser angeordnet werden muss, untersucht. Dabei werden die unterschiedlichen Herangehensweisen der deutschen, europäischen und US-amerikanischen Judikatur beleuchtet.

Jonas Kranz studied law at the University of Göttingen and at the University of Thessaloniki. He passed the first state examination in Law in 2016. From 2016-2020, he worked as a research assistant to Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ernst-Joachim Mestmäcker at the Max Planck Institute for Comparative and International Private Law in Hamburg. For his thesis, supervised by Prof. Dr. Reinhard Ellger, LL.M. (Univ. of Penn.), he was a visiting researcher at the European University Institute in Florence, as well as at the Bocconi University. Since 2019, he has been a law clerk (Referendar) at the Hanseatic Higher Regional Court in Hamburg.