Mission in neuer Mission?

Wie reagierte und reagiert die protestantische Mission auf Veränderungen in ihrem Wirkungsumfeld? Die Studie von Andreas Köller beantwortet diese Frage durch eine Analyse der Mission in der Zeit grundlegenden Wandels nach 1945: Das Streben nach Selbständigkeit prägte in dieser Phase die früheren Missionsgebiete sehr. Gleichzeitig stellten ökumenische Denkweisen das bisherige Verhältnis von Mission und Kirchen infrage. Für die Mission galt es deshalb, sich neu auszurichten, um einen Platz in der veränderten Umwelt zu finden. Die Entwicklung der Basler Mission und ihrer Vertreter in Indien von 1947 bis 1972 im Rahmen dieser Herausforderungen steht im Mittelpunkt dieser Untersuchung. Andreas Köller zeigt die vielfarbige Entwicklungsgeschichte der Mission und ihrer Vertreter in dieser Zeit auf: Verschiedene Neugestaltungen der Mission werden dadurch ebenso sichtbar wie die vielschichtigen Prozesse, in denen diese Neuorientierungen verwirklicht wurden. Die Studie bringt nicht nur positive und kritische Narrative über Mission miteinander in Dialog, sondern entwickelt auch weiterführende Thesen zur Dynamik der Missionsgeschichte im Allgemeinen: Anhand der Analysen wird Missionsgeschichte als eine Geschichte fortwährender Unterhaltung zwischen gegenläufigen Tendenzen des Denkens und Handelns in der Mission und als eine Geschichte der stetigen Suche nach geeigneten und möglichen Gestalten von Mission in ihrem Arbeitsumfeld greifbar.