Mit einer Flügeltür ins Freie fliegen

Anna Seghers: Bislang unveröffentlichte Briefe und Gespräche Anna Seghers ist eine der bedeutendsten deutschen Schriftstellerinnen. Mit fesselnden Werken wie »Transit« und »Das siebte Kreuz« erlangte sie Weltruhm und prägte sie das vergangene Jahrhundert mit. Als Jüdin, Kommunistin und entschlossene Gegnerin des Nationalsozialismus wurde sie verfolgt, wurden ihre Bücher verboten und verbrannt. Nach ihrer Rückkehr aus dem Exil folgte sie dem Ruf der Kommunistischen Partei und entschied sich für ein Leben in der DDR. Als Präsidentin des Deutschen Schriftstellerverbandes betonte sie stets die Bedeutung der Literatur für den Aufbau des Sozialismus und wurde als Ikone des DDR-Literaturbetriebs gefeiert. Der vorliegende Band »Mit der Flügeltür ins Freie fliegen« bringt bislang unveröffentliche Gespräche, die Anna Seghers mit dem NDL-Redaktuer Achim Roscher seit dem Jahr 1961 führte. Sie drehen sich um neue Literatur, um ästhetische Positionen, um historische Ereignisse - und stets auch um die Belange der schriftstellerischen Arbeit in der DDR. Die aufmerksame und stets interessierte Leserin will von ihm wissen, wer denn dieser B. Traven-Forscher sei; Rolf Recknagel deckte das Pseudonym Travens auf, und die Seghers will ihm sagen, dass er auf dem richtigen Weg ist. So lernen sie sich kennen; und immer wieder besucht Roscher danach Anna Seghers, die Gespräche werden in lockerer Folge bis zu ihrem Tode fortgeführt. Von Anfang an zeichnet Roscher die Gedanken der Seghers auf. Entstanden ist ein sehr persönliches Lebenszeugnis dieser großen Schriftstellerin, ergänzt durch Briefe, die sie in dieser Zeit an Roscher bzw. die Literaturzeitschrift NDL schrieb.

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