Mittel zur Reintegration parentifizierter Kinder psychisch kranker Eltern. Analyse einer Fallstudie

Akademische Arbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,5, Hochschule Darmstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung "Mit welchen Mitteln können parentifizierte Kinder, psychisch kranker Eltern gestärkt werden, um eine Reintegration in die Herkunftsfamilie zu ermöglichen?". In beiden gewählten Wohngruppen sind psychisch belastete und teilweise sogar traumatisierte Jugendliche untergebracht. Des Weiteren werde ich entlang dieser Fragestellung mein Anerkennungsjahr reflektieren. Bereits nach wenigen Tagen in der JWG "Young Care", sollte ich bei einer Neuaufnahme gemeinsam mit meinem Praxisanleiter, die notwendigen Formalitäten sowie den Einzug eines 13-Jährigen Jungens begleiten. Bei genauerer Betrachtung der Vorgeschichte, aufgrund der Aktenlage wurde schnell klar, dass die Ursache für die Jugendhilfemaßnahme, eine gravierende Kindeswohlgefährdung in der Familie war. Seine alleinerziehende Mutter, entwickelte eine Persönlichkeitsstörung, nach dem sie vom Kindsvater bereits aufgrund ihrer psychischen Instabilität verlassen wurde. Die Auseinandersetzung mit dem Arbeitsfeld bezieht sich auf die Jugendwohngruppe "Zentrum", wo ich den zweiten Teil der Anerkennung eingesetzt war. Ebenso beschreibe ich meine Aufgaben und Tätigkeiten am Beispiel dieser Wohngruppe. Das Team in der JWG "Young Care" besteht aus zwei Sozialpädagog:innen und drei weiteren Mitarbeiter:innen aus dem sozialen Bereich. Das Kernteam, bestehend aus vier Mitarbeiter:innen, arbeitet in dieser Konstellation bereits seit Eröffnung dieser Wohngruppe vor etwa 16 Jahren zusammen. Daraus ist im Laufe der Zeit eine gut aufeinander abgestimmte Gemeinschaft entstanden, welche in der Vergangenheit zusammen viele Herausforderungen gemeistert hat. Diese Konstellation birgt nicht nur Chancen. So ist es für ein neues Teammitglied fast unmöglich, sich hier zu integrieren bzw. Fuß zu fassen. Des Weiteren ist die pädagogische Haltung im Laufe von Jahrzehnten gewachsen und verfestigt, so dass es für Innovationen kaum Raum gibt, und diese häufig abgelehnt wurden. Wieso sollte plötzlich etwas verändert werden, wenn man jahrelang im gleichen Stil, aus Sicht des Teams, gut gearbeitet hatte. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse wurden entweder negiert oder aber als nicht umsetzbar abgetan. Unter Anderem war dies auch ein Grund, nicht lange zu zögern, als sich mir die Möglichkeit bot, die Gruppe zu wechseln. Ein weiteres Argument hierfür war natürlich auch, die in Aussicht gestellte Festanstellung nach Beendigung, des Anerkennungsjahres zum staatlich anerkannten Sozialpädagogen. Außerdem fand ich es interessant, andere Arbeitsweisen und pädagogische Haltungen kennenzulernen.