Mittelstandsanleihen. Untersuchung der Gründe für die hohen Ausfallraten

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, Note: 2,0, FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Eröffnung des Börsensegments 'Bondm' durch die Börse Stuttgart im Mai 2010 eröffnete sich für mittelständische Unternehmen in Deutschland erstmals die Möglichkeit der Fremdkapitalaufnahme durch die Emission von Unternehmensanleihen in einem regulierten Markt. Nach der massiven Einschränkung der Kreditvergabe durch die Banken im Anschluss an die Finanzkrise 20083 sowie der sich durch die Basel III Reform erwarteten Verschlechterungen der Konditionen bei der Fremdfinanzierung durch die Banken, zeigten sich die Mehrheit der kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) offen für eine Finanzierung am Kapitalmarkt. Gleichzeitig suchten Anleger aufgrund des Sturzes der Zinsen für Geldanlagen auf Rekordniveau6 nach neuen attraktiveren Investitionsmöglichkeiten. Entsprechend positiv wurden die neuen Mittelstandsanleihen von Unternehmen und Investoren aufgenommen. Im Zeitraum bis April 2015 wurden laut der Ratingagentur Scope Rating AG insgesamt 194 Anleihen mit einem Gesamtvolumen i.H.v. 8,5 Mrd. ? emittiert. Der durchschnittliche Zinskupon lag dabei bei attraktiven 7,25 %. Der großen Euphorie folgte jedoch schnell Ernüchterung. Bereits nach einem Jahr kam es zu ersten Ausfällen. Bis zum Februar 2017 lag die Ausfallquote bereits bei 25 % des bis dato getätigten gesamten Investitionsvolumen dieses Segments. Dabei muss jedoch angemerkt werden, dass lediglich 25 % bereits erfolgreich getilgt wurde. Die verbleibenden rund 50 % (entspricht knapp 4 Mrd. ?) laufen erst in den Jahren 2017 bis 2019 aus. Es ist somit davon auszugehen, dass sich die Ausfallquote noch erheblich verschlechtert.