Modell Friedensregion Alpen-Adria?

Der Alpen-Adria-Raum mit seiner leidvollen und wechselhaften Geschichte ist geopolitischer Schnittpunkt dreier Kulturen und wie kaum eine andere Grenzregion von Krieg und Konflikten geprägt. Die vorliegende Publikation diskutiert aus einem multiperspektivischen Zugang die Ursachen und Verläufe der Kriege des 20. Jahrhunderts in dieser Region, darauf aufbauende Stereotypen und Feindbilder, die bis heute ihre Auswirkungen zeigen und entsprechende Erinnerungskulturen und Gedächtnispolitiken, die Geschichtsbilder prolongieren und eine Aussöhnung bis in die Gegenwart erschweren. Die Autorinnen und Autoren liefern theoretische und praktische Erkenntnisse in der Auseinandersetzung mit Fragen in den Bereichen Krieg, Gewalt, Konflikt, Frieden, zum innovativen 'Experiment Mehrsprachigkeit' und zum grenzüberschreitenden Lernen. Die Bilder des friulanischen Künstlers Toni Zanussi öffnen eine Tür zur Thematik Kunst und Frieden. Globalisierung und damit einhergehende grenzüberschreitende Herausforderungen setzen neue, innovative Lernarrangements voraus - die vorliegende Publikation liefert mögliche Antworten und Grundlagen für friedenspädagogisches Arbeiten in grenzüberschreitenden Regionen.

Gorazd Bajc (1972), PhD, ist Historiker und Assistenzprofessor an der Universität Primorska Science and Research Centre of Koper and Faculty of Humanities Koper. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Geschichte der Geheimdienste, Diplomatie, die Italienisch-Jugoslawisch/Slowenischen Beziehungen und den gesetzlichen Status der Slowenischen Minderheit in Italien. Er ist Herausgeber zahlreicher wissenschaftlicher Monographien und Aufsätze in Fachzeitschriften. Sara Bubola wurde 1986 in Valdobbiadene (Treviso) geboren. Das Bachelorstudium hat sie 2008 an der Universität Udine in Fremdsprachen und Literaturwissenschaft absolviert. 2011 hat sie ihr Masterstudium im Fachbereich Germanistik im interkulturellen Kontext an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt abgeschlossen. Ulrike Ehgartner ist Soziologin und Studentin der Erziehungs- und Bildungswissenschaften mit Spezialisierung auf Medienpädagogik an den Universitäten Graz und Klagenfurt. Ihre Schwerpunkte sind: Inter- und Transkulturalität, Alltagskultur, Diskursforschung und informelles Lernen. Manuela Fabbro ist Deutschlehrerin an der Scuola Superiore in Udine und hat auch als Didaktikerin an der Universität Udine gearbeitet. Zur Zeit dissertiert sie zum Thema Friedensforschung- und erziehung an der Universität Udine. Michael Gleich ist Publizist und zweimaliger Inhaber des deutschen Medienpreises 'Entwicklungspolitik' sowie Initiator und Geschäftsführer von Culture Counts. Richard Götz wurde 1940 in Jesenice (Königreich Jugoslawien) geboren. Er lernte Schriftsetzer, promovierte danach in den Rechtswissenschaften und schloss ein zweifaches Magisterstudium im Bereich Bosnisch-Kroatisch-Serbisch und Slowenisch ab. Derzeit absolviert er ein Doktoratsstudium (Slawistik - Slowenisch) an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt. Er lebt und wirkt in Villach, wo er als Übersetzer und Kulturarbeiter tätig ist. Bettina Gruber, Dr.in, ist Zeithistorikerin und stellvertretende Leiterin des Zentrums für Friedensforschung und Friedenspädagogik an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt. Sie gehörte zum Leitungsteam der Sommer-Friedensuniversität. Ihre Schwerpunkte sind: Friedensforschung, Friedenspädagogik, Migrationsforschung, Interkulturelles Lernen, Integrationsfragen, kommunale und internationale Jugendarbeit und -politik. Daniela Ingruber (Dr.in phil.) ist Politikwissenschafterin und Kriegsforscherin sowie Chefredakteurin des planet und Mitarbeiterin der Diagonale - Festival des österreichischen Films. Sie lehrt an verschiedenen Universitäten (UNESCO-Chair for Peacestudies/Universität Innsbruck, UPEACE/Costa Rica, Ramkhamhaeng University/Thailand und Universitat Jaume /Spanien) zu den Themen Medienethik, Medienkritik, Kriegsberichterstattung, Nord-Süd-Konflikt und Umgang mit Neuen Medien. Weiters hat sie an dem Dokumentarfilm little alien von Nina Kusturica (Recherche, politische Beratung und Schulmaterialien) mitgearbeitet. Carina Kerle, Mag.a, MA (geboren 1981) arbeitet als freie Mitarbeiterin der Schulpsychologie im Bereich Gewaltprävention. Ihr Studium von Frieden, Konflikttransformation und Entwicklung führte sie unter anderem nach Spanien, wo sie die künstlerischen Friedensarbeiten von John Paul Lederach und Alex Carrascosa kennenlernte. Im Sommer 2009 ermöglichte ihr ein Praktikum am Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik der Alpen-Adria Universität Klagenfurt/Celovec die Mitarbeit an der Sommer-Friedensuniversität in Tarcento. Sigrid Kleiser-Eysn, Mag.