Modellierung von Kommunikationsprozessen in KMU-Netzwerken

Kleine und mittlere Unternehmen haben eine enorme Bedeutung für die Entwicklung sowohl der deutschen als auch der europäischen Wirtschaft. Zur Sicherung ihrer Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit bei sich ständig verändernden Marktbedingungen versuchen viele KMU, ihre betriebliche Entwicklung durch Kooperationen mit anderen Unternehmen zu verbessern. Die dabei entstehenden Unternehmensnetzwerke müssen wachsen und aus sich heraus ihr Fortbestehen sichern, um die Vorteile einer Kooperation nachhaltig zu nutzen. Insofern kommt den Kommunikationsprozessen zwischen vernetzt agierenden Unternehmen eine besondere Bedeutung zu. Umso verwunderlicher ist es, dass man sich bei der Vernetzung von Unternehmen zwar sehr intensiv der Gestaltung der materiellen und informationstechnischen Prozesse widmet, aber die Kommunikation aus den Betrachtungen solcher Netze weitgehend eliminiert. Die Bedeutung der Kommunikation wird nicht unterschätzt. Es kommt aber dem Autor der vorliegenden Arbeit zu, mit einem neuartigen wissenschaftlichen Ansatz eine Methode entwickelt zu haben, um genau diese Prozesse modellieren zu können. Vor diesem Hintergrund erfolgt eine systematische Analyse verschiedenster Kommunikationstheorien und -modelle, in deren Ergebnis einerseits der Begriff der Kommunikationsartefakte eingeführt wird und andererseits eine Vielzahl von Kommunikationsartefakten als potenzielle Modellierungselemente für kommunikative Aspekte beschrieben werden. Damit ist der Versuch, im Rahmen einer ingenie- wissenschaftlichen Arbeit die erkenntnistheoretischen Grundlagen der analysierten Kommunikationstheorien und -modelle zu diskutieren, mit nötigem Respekt gelungen. Bei der Auswahl einer Basismodellierungsmethode gelang es, einen umfassenden Überblick über bekannte Methoden und Sprachen der Geschäftsprozessmodellierung zu geben. Besonders hervorzuheben ist die zusammenfassende Darstellung und Würdigung von Merkmalen und Eigenschaften in Matrizen, die systematisch dazu führt, UML als Basismodellierungsmethode zu begründen.

Dr. Jens Schütze promovierte am Institut für Betriebswissenschaften und Fabriksysteme der Universität Chemnitz.

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