Modern British Symphonies

Britische Sinfonien um 1900 können einerseits als Teil einer nationalen, spezifisch britischen (musikalischen) Moderne verstanden werden. Sie reflektieren demnach Identifikationsdiskurse der Jahrhundertwende. Andererseits sind sie Gattungsbeiträge im Rahmen einer internationalen Gemeinschaft von Komponisten und Komponistinnen. Das Buch fächert die Bedingungen für das Verfassen von Sinfonien am Übergang zum 20. Jahrhundert in England auf. Es geht von einem erweiterten Begriff einer musikalischen Moderne im internationalen Forschungskontext um Decentering Modernity aus. Anhand einzelner Werke - beispielsweise von Edward Elgar, Hubert Parry, Arthur Somervell oder Ralph Vaughan Williams - wird gezeigt, wie sich unterschiedliche Facetten der Moderne in kompositorischen Entscheidungen manifestieren. Dazu gehören landschaftlich und zeitlich gebundene Verweise ebenso wie selbstreflexive Konstruktionen. Damit ergibt sich im Rahmen einer globalgeschichtlichen Perspektive einerseits eine Neubestimmung der Moderne. Andererseits entsteht ein neues Bild der Gattungsgeschichte der Sinfonie. Das Buch versteht sich auch als grundlegender Beitrag zur Methodik musikalischer Analyse.

Dorothea Hilzinger studierte Musikwissenschaft, Pädagogik und Informatik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Sie ist seit 2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fachgruppe Musikwissenschaft an der Universität der Künste Berlin. Zu ihren Forschungsinteressen gehören die Sinfoniegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, Fragen europäischer Musikgeschichtsschreibung, koloniale und postkoloniale Perspektiven, erweiterte Konzepte einer musikalischen Moderne, Fragen der Digital Humanities sowie die Verknüpfung von analytischen und kulturwissenschaftlichen Zugängen.

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