Möglichkeiten zur Abwendung einer Überschuldung von Start-ups im Sinne der Insolvenzordnung

Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Handelsrecht, Gesellschaftsrecht, Kartellrecht, Wirtschaftsrecht, Note: 1,0, FOM Hochschule für Oekonomie und Management gemeinnützige GmbH, Hochschulstudienzentrum Hamburg, Veranstaltung: Gesellschafts- & Insolvenzrecht, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, weshalb insbesondere Start-ups von einer Überschuldung betroffen sind und wie solch eine von diesen Unternehmen vermieden werden kann. Das Ziel der Arbeit ist es, die Tatbestandsmerkmale einer Überschuldung im Sinne der Insolvenzordnung zu erläutern und unterschiedliche Möglichkeiten der Sanierung aufzuzeigen. Hierzu wird anhand einer Literaturrecherche auf geltende Rechtsprechungen und auf die herrschende Meinung in der Literatur bezuggenommen. Im Verlauf dieser Arbeit soll zunächst darauf eingegangen werden, als was Start-ups definiert werden, wie sich diese finanzieren und welche Besonderheiten ein solches Unternehmen mit sich bringt, die im Rahmen der Überschuldungsprüfung Berücksichtigung finden sollten. Im darauffolgenden Kapitel wird auf den maßgeblichen Überschuldungsbegriff i. S. d. § 19 InsO eingegangen, in dem seine 'Zweistufigkeit' erläutert wird. Die beiden Stufen werden anschließend in jeweils eigenständigen Kapiteln behandelt. Zudem werden an dieser Stelle die dazu passenden Sanierungsmöglichkeiten mit den für sie am besten geeigneten Gläubigergruppen vorgestellt und die individuellen Vor- und Nachteile der einzelnen Instrumente aufgezeigt. Abschließend werden die zuvor erläuterten Rechtsfolgen und Anwendungsbereiche der Maßnahmen kurz zusammengefasst. Der Begriff 'Start-up' taucht mittlerweile regelmäßig in den Wirtschaftsnachrichten auf. Der Anreiz ist groß, den Traum einer eigenen Geschäftsidee zu verwirklichen und im besten Fall an einem ertragreichen Unternehmen zu partizipieren. Doch neben den allgemeinen unternehmerischen Risiken, die das Gründen mit sich bringt, führen neue Produkte und unergründete Märkte in eine ungewisse Unternehmenszukunft, die nur mit hoher Risikobereitschaft und ausreichendem Kapital gestaltet werden kann. Die Wahrscheinlichkeit, sich nicht am Markt durchsetzen zu können, ist hoch. Im 'Worstcase-Szenario' verlieren die Unternehmensanteile der Eigentümer ihren Wert und Darlehens- und Lieferantenverbindlichkeiten können nicht mehr bedient werden. Eine hieraus drohende Konsequenz ist unteranderem die Überschuldung. [...]