In den letzten Dekaden des 18. Jahrhunderts kam es zu einer Verdichtung der Austauschbeziehungen zwischen Akteuren im sächsischen und spanischen sowie portugiesischen Montanwesen. Die beiden Monarchien der iberischen Halbinsel setzten im Rahmen ihrer Bestrebungen zur Reorganisation und Modernisierung des Berg- und Hüttenwesens auf eine Intensivierung von Aktivitäten des internationalen Wissenstransfers. Von den hierfür geknüpften Netzwerken profitierten alle beteiligten Partner in vielfältiger Weise: Im spanischen und portugiesischen Kolonialreich gingen die Ein- und Ausrichtung von neuen Strukturen der höheren montanistischen Ausbildung und der Montanverwaltung sowie die Einführung moderner beziehungsweise die Anpassung traditioneller Verfahren zur Gewinnung und Verarbeitung von Bodenschätzen auf Impulse aus dem mitteleuropäischen Raum zurück. Akteure in Sachsen wurden im Gegenzug von ihren Netzwerkpartnern im spanischen und portugiesischen Reich mit Wissen zu berg- und hüttentechnischen Verfahrensentwicklungen sowie Geologie/Mineralogie versorgt, das sie zur Entwicklung neuer wissenschaftlicher Theorien nutzten.