Moralentwicklung nach Piaget und Kohlberg. Zuschreibung von Verantwortlichkeit und Schuld

Essay aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Psychologie - Entwicklungspsychologie, Universität Rostock, Sprache: Deutsch, Abstract: Eines der wichtigsten Merkmale moderner demokratischer Staaten ist die Rechtsstaatlichkeit. Dieses Prinzip garantiert jeder natürlichen und juristischen Person einen Rahmen, in dem ihre Handlungen bzw. Nicht-Handlungen gesellschaftlich akzeptiert und institutionell gefördert werden. Dieser Rahmen konstituiert sich durch zahlreiche Gesetze, Verordnungen und sonstigen Bestimmungen, die die legislative Gewalt eines Staates entwickelt und schriftlich festhält. Ziel dieses Vorgehens ist es unter anderem auch in der Bundesrepublik, durch ein demokratisch legitimiertes Verfahren einen für alle Personen gleichermaßen geltenden Katalog moralischer Normen aufzustellen und durchzusetzen. In der Konsequenz soll dadurch eine Gesellschaft entstehen, dessen Charakter sich durch eine gerechte Verteilung von Rechten und Pflichten, Vermögen und Bildung und Chancen und Risiken auszeichnet. Dem folgend stellt sich die Frage danach, was Gerechtigkeit eigentlich ist, wie sie entsteht und wie das Individuum das Verständnis für dieses Konzept entwickelt und wie es damit umgeht. Diesen und anderen Fragen stellen sich unter anderem der Schweizer Entwicklungspsychologe Jean Piaget und der US-amerikanische Psychologe Lawrence Kohlberg. Ihre Theorien über die Entwicklung von Moral sollen Gegenstand dieses Essays sein.

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