Motivation und Motivierung im Deutsch als Fremdsprache (DaF)-Unterricht

Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Deutsch als Fremdsprache, DaF, Note: 1,2, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Motivation und Motivierung von Lernenden spielen sowohl in der fremdsprachen-didaktischen Forschung als auch in der Unterrichtspraxis selbst eine wichtige Rolle. Unter allen Lernerfaktoren wie Alter, Emotionen, Einstellungen, Sprachlerneignung, Motivation, Lernstil gilt die Motivation der Lernenden als entscheidend für den Erfolg beim Erlernen einer Fremdsprache. Individuelle Unterschiede beim Lernen in ansonsten homogenen Gruppen werden anhand unterschiedlicher Motivationsprofile erklärt. Unklar ist jedoch, was eigentlich unter Motivation zu verstehen ist. Einig ist man sich in der Fachliteratur darin, dass es sich bei Motivation um ein abstraktes, hochkomplexes, dynamisches und multidimensionales Konstrukt handelt. Während für Kleppin dieses Konstrukt nebulös ist, versteht Dörnyei Motivation als einen umfassenden Sammelbegriff für unterschiedliche Verständnisse von Motivation. Bis in die neunziger Jahre hinein dominierte in der Motivationsforschung der von Robert Gardner geprägte sozialpsychologische Ansatz, demzufolge Motivation vor allem als ein Bündel von (positiven) Einstellungen und Orientierungen zur Zielsprache und -kultur zu verstehen ist. Auch in der empirischen Erforschung von Motivation der letzten 15 Jahre, der zumeist pädagogische oder kognitionspsychologische Modelle von Motivation zugrunde liegen, geht es hauptsächlich darum, zu bestimmen, was die Beweggründe für das Lernen einer Fremdsprache sind und welche Ausprägung von Motivation Lernerfolg generiert. Weniger im Fokus stand bisher die Frage, wie sich der Faktor Motivation im Laufe des Fremdsprachenlernens selbst wandelt bzw. beeinflussen lässt. Dies ändert sich jedoch zunehmend, Teile der jüngeren Forschung erweitern den Begriff der Motivation um kognitive und affektive Komponenten und plädieren dafür, 'die Bedingungsfaktoren des Fremdsprachenunterrichts stärker schon in den Begriff Motivation einzubeziehen' (Kleppin 2004). Das Interesse richtet sich von der Lernermotivation als Bestimmungsfaktor von Fremdsprachenunterricht weg und hin zur Beeinflussbarkeit der Motivation der Lernenden durch die Unterrichtspraxis selbst. Der Blickwinkel verschiebt sich vom Lernerfaktor Motivation als Voraussetzung für den Erfolg beim Fremdsprachenlernen auf die Entwicklung von Strategien zur Motivierung der Lernenden. In diesem Sinne kann motivierender Unterricht mit gutem Unterricht im Sinne der methodisch-didaktischen Prinzipien gleichgesetzt werden.

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