Motivation zur Verhaltensänderung im gesundheitsorientierten Sport

Vermutlich weiß jeder aus eigener Erfahrung wie schwer es manchmal sein kann, eine gute Absicht in die Tat umzusetzen. Eine ganze Reihe von Faktoren sind entscheidend dafür, ob ein Vorhaben realisiert wird oder doch erst einmal wieder hinten angestellt und von konkurrierenden Interessen verdrängt wird. Die vorliegendeArbeit geht der Frage nach, inwieweit die Teilnahme an zeitlich begrenzten gesundheitsorientierten Sportkursen bei sportlich inaktiven Erwachsenen des mittleren Lebensalters zu einer nachhaltigen Verhaltensänderung hin zu einem sportlich aktiven Lebensstil führen. Betrachtet werden dabei psychologische Variablen, die im Zusammenhang mit einem erfolgreichen oder weniger erfolgreichen Änderungsversuch stehen. Kann die Bindung an eine regelmäßige Sportaktivität durch eine zusätzlich angebotene psychologische Intervention erhöht werden? Im ersten Teil des Buches werden psychologische Erklärungsansätze und Einflussgrößen der Sportteilnahme vorgestellt. Theoretischer Hintergrund des empirischen Teils der Arbeit bildet das Transtheoretische Modell (TTM), welches Verhaltensänderung als Prozess beschreibt. In einer quasiexperimentellen Studie im Versuchs- und Kontrollgruppendesign über drei Messzeitpunkte werden TTMbasierte psychologische Interventionsformen innerhalb 12-wöchiger Ausdauersportkurse auf ihre Effekte bezüglich einer Veränderung in psychologischen Variablen überprüft. Dabei werden vor dem Sportkurs (pretest), zum Ende des Kurses (posttest) und zwölf Wochen nach Ende des Kurses (follow-up) standardisierte Fragebögen eingesetzt, welche neben den TTM-Konstrukten weitere relevante psychologische Variablen der Sportteilnahme erfassen. Die Ergebnisse zeigen, dass die psychologischen Interventionsformen entgegen den Erwartungen keinen Einfluss auf die psychologischen Variablen haben. Trotzdem lassen sich im Untersuchungsverlauf Veränderungen in diesen Variablen beobachten, die im Zusammenhang mit der Verhaltensänderung stehen. Auf der Grundlage des konzipierten Untersuchungsmodells kann die Änderung des Sportverhaltens vom Kursende bis zur followup Erhebung signifikant vorhergesagt werden. Somit bietet das Modell die Möglichkeit zum Ende von zeitlich begrenzten Sportkursen zukünftige Dropouts zu identifizieren und entsprechende Interventionsmaßnahmen zu konzipieren.

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