Motive und Zurechnungsfähigkeit im Dramenfragment "Blunt oder der Gast" von Karl Philipp Moritz

Essay aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,5, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Sprache: Deutsch, Abstract: Blunt oder der Gast, Blunt oder Blunt. Vater oder Sohn. Bereits im Titel wird auf den Vater-Sohn-Konflikt und sein tragisches Ende angespielt: Es kann nur einen von ihnen geben, aber nicht beide zusammen. Karl Philipp Moritz verfasste mit "Blunt oder der Gast" ein kurzes, aber intensives Drama, das durchaus als Kriminalfall zu lesen ist. Er begibt sich dabei in den Bereich der juristischen Schuldfrage und Zurechnungsfähigkeit. Das Drama wurde 1780 erstmalig als Journalfassung veröffentlicht. In dieser wird der Sohn von seinem Vater ermordet, in einer zweiten Schlussfassung sowie in der Buchfassung von 1781 kann der Mord durch das Eingreifen der Mutter verhindert werden. Bei diesem positiven Ende (das in der Journalfassung allerdings nur Blunts Wunschvorstellung ist) finden Sohn und Eltern wieder zueinander, die zerstrittenen Brüder versöhnen sich und die Verlobung mit Mariane wird gefeiert. Dieses Essay konzentriert sich ausschließlich auf die Journalfassung (Fragment) und das negative Ende. Der Fokus liegt auf den behandelten Motiven und der Frage der Schuld- bzw. Zurechnungsfähigkeit. Dabei sollen drei grundlegende Motive für den Mord herausgearbeitet werden: Geldgier, Armut und eine angebliche dämonische Besessenheit.

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