Die klassische Mühle mit Wasserrad ist heute im Aussterben begriffen oder oft nur noch ein Museumsobjekt. Einst war das Land übersät mit Mühlen, die eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben spielten. Vom Mahlstein über Handdrehmühlen zur Wasser- und Windmühle: Der Mensch entwickelte im Laufe der Geschichte die Mühlentechnik immer weiter fort. Im Römischen Reich entstehen die ältesten uns bekannten wasserbetriebenen Mühlen - auch in Bayern, wie Befunde in Ingolstadt-Etting, Dasing oder München-Perlach zeigen. Im Lauf des späteren Mittelalters und der frühen Neuzeit nehmen die Mühlen immer größere Dimensionen an. Und ihre Funktionen werden immer vielfältiger. Neben Getreidemühlen gibt es nun beispielsweise auch Papier-, Säge- oder Ölmühlen, Hammerwerke und in Franken auch Windmühlen. Seit dem 19. Jahrhundert wurden viele Getreidemühlen zu Kunstmühlen umgebaut, wo die industrielle Mehlverarbeitung in Großanlagen erfolgt, die zum Teil bis heute fortbestehen.

Roland Gschlößl, M. A., geb. 1970, studierte Vergleichende Religionswissenschaft, Ur- und Frühgeschichte, Literaturwissenschaft und Philosophie in Berlin und Tübingen; seit 2004 freier Journalist und Autor. --- Mit Beiträgen Thomas Liebert, Sven Fiedler, Alfred Wolfsteiner, Peter Höglinger, Holger Wendling, Bernd Päffgen, Tobias Esch, Thorsten Uthmeier und Birgit Angerer

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