Musik im Prisma der Gesellschaft

Angesiedelt an den Schnittstellen von Musikwissenschaft, Ästhetik und Soziologie widmet sich die Studie zentralen Wertungen über Musik in Romanen der Gegenwartsliteratur und jüngeren philosophischen Schriften. Neben absichtsvoll geäußerten Meinungen betrifft dies jene Denkmuster, die unbewusst im Sprechen und Schreiben kursieren und daher besondere Rückschlüsse auf den gesellschaftlichen Umgang mit Musik erlauben. Deutlich wird das Wirkungspotenzial dieser Denkmuster, sobald man die verschiedenen Wertungsformen entlang soziologischer und kulturhistorischer Kategorien mit ihren musikgeschichtlichen Hintergründen kontrastiert. Der Autor diskutiert abschließend an einem eigenen Modell, wie die einzelnen Wertungen im kollektiven Wissen einer Gesellschaft interagieren und auf welche Weise die damit verknüpften sozialen Mechanismen auf Musik zurückwirken.

Prof. Dr. Michael Custodis ist Professor für Musik der Gegenwart und Systematische Musikwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Neben der Auseinandersetzung mit NS-Kontinuitäten im deutschen Nachkriegsmusikleben arbeitet er u.a. über musik-soziologische Themen, Musik des 20. und 21. Jahrhunderts sowie Wechselwirkungen zwi-schen 'populärer' und 'klassischer' Musik.

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