Mutismus - Eine Kommunikationsstörung

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 2,3, Fachhochschule Kiel (Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit), Veranstaltung: Zwischenmenschliche Kommunikation und Interaktion, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Man kann nicht nicht kommunizieren' (Watzlawick u. a. 1990, S.53). Dieses metakommunikative Axiom Watzlawicks gilt als grundlegend im Thema Kommunikation. Laut Watzlawick u. a. hat alles Verhalten in einer zwischenpersönlichen Situation Mitteilungscharakter und ist daher als Kommunikation zu verstehen. Da Verhalten kein Gegenteil hat, man sich also nicht nicht verhalten kann, folgt daraus, dass man auch nicht nicht kommunizieren kann (vgl. a.a.O., S.51). Die menschliche Kommunikation ist das Medium der Manifestation menschlicher Beziehungen (vgl. a.a.O., S. 22). Eine gestörte Kommunikation kann also weitreichende Folgen für die Beziehung der Interaktionspartner haben. Unter Mutismus wird das situative oder vollständige Nichtsprechen von Menschen verstanden, die über eine weitgehend abgeschlossene Sprachentwicklung sowie Funktion der Sprachwerkzeuge verfügen, also aus physiologischer Sicht sprechen könnten. Versucht ein unter Mutismus leidender Mensch, nicht zu kommunizieren? Bahr plädiert dafür, Mutismus als Kommunikationsstörung zu verstehen, da das dauerhafte Schweigen nicht allein das Kind betrifft, sondern nur durch seine Wechselwirkungen im interpersonellen Geschehen hinreichend verstanden werden kann (vgl. Bahr 1996, S. 2). Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern es sich bei Mutismus um eine Kommunikationsstörung handelt. Im 2. Kapitel werden die Grundzüge dieses Phänomens beschrieben. In Kapitel 3 wird aufgezeigt, warum Mutismus als Kommunikationsstörung verstanden werden kann, und welche Auswirkungen der Mutismus auf die Interaktion mit Anderen hat. Schließlich wird im 4. Kapitel dargestellt wie der Umgang mit mutistischen Kindern in der pädagogischen Praxis gestaltet werden kann. Da das Phänomen Mutismus vor allem im Kindesalter auftritt und die pädagogische Fachkraft vor allem in Einrichtungen der Kindheitspädagogik damit in Kontakt kommen werden, legt die vorliegende Arbeit den Fokus größtenteils auf diesen Bereich.

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