NEIN! FINGER WEG!

Erzählt werden zwei zutiefst bewegende Frauenschicksale. Zwei Dörfer, getrennt durch einen breiten Fluss. Hüben lebt die vierzigjährige Cora nach einer tragisch gescheiterten Liebesbeziehung allein und einsam in dem letzten Haus auf dem Deich. Drüben wohnt die junge Theresa mit ihrer Familie, die eine Kneipe betreibt. Cora und Theresa lernen sich durch das schwarze Bündel kennen, das Theresa in einer Vollmondnacht schwimmend ans andere Ufer bringt und in dem breiten Schilfgürtel versteckt, wo sie es sicher glaubt. Doch Cora entdeckt es, nimmt es mit und öffnet es. Vom Inhalt schockiert, bringt sie es eilig zurück ins Schilf. Das beobachtet Theresa, nimmt es wieder an sich und will fluchtartig verschwinden. Doch Cora stellt sich ihr in den Weg. Beide wissen um den Inhalt und schweigen. Cora nimmt das verstörte Mädchen mit in ihr Haus, das darum bittet, das Bündel dort lassen zu dürfen und sie nachts mit dem Boot über den Fluss zu holen. In dieser Nacht erzählt Cora zunächst von sich, um Theresas Vertrauen zu gewinnen, die noch immer eisern schweigt. Schließlich erfährt Cora Erschütterndes aus Theresas Leben. Theresas grauenhafte Erlebnisse in der eigenen Familie und in der Kneipe, erschüttern Cora bis ins Mark, die sich wieder an die eigenen erlittenen sexuellen Übergriffe erinnert, so dass sie Theresas rachsüchtiges Verhalten nach einem schrecklichen Unfall, den einer ihrer Peiniger an einer Kreissäge erlitten hat, nachvollziehen kann. Cora beschließt, dem Mädchen zu helfen und ihm zur Seite zu stehen. Sie spricht mit Theresas unsensiblen, oberflächlichen Eltern und erreicht, dass Theresa zu ihr ziehen kann. Von dem schwarzen Bündel erfährt niemand etwas. Der schwer Verunglückte hadert mit seinem Leben und wird zum Alkoholiker, der seine Frau misshandelt, eines Nachts die Orientierung verliert und sich volltrunken grölend an den Deich verirrt. Obwohl Cora von ihrem Fenster aus sieht, wie er torkelnd im Schilfgürtel verschwindet, unternimmt sie in emphatischen Gedanken an Theresa nichts, um zu verhindern, dass er in den Fluss fällt und ertrinkt. Theresa erfährt mit staunender Sprachlosigkeit von seinem Tod. Die verbündeten Frauen sorgen dafür, dass der Inhalt des Bündels unkenntlich in einem Blumenstrauß mit reichlich Grün verpackt und von Theresa emotionslos auf seinen Sarg geworfen, mit ihm diese Welt verlässt und sie entlastet. Doch mit dem Tod eines ihrer Peiniger und mit dem Inhalt des Bündels in seinem Grab, verschwindet nicht das große Leid, das Theresa über Jahre hinweg zugefügt wurde und das sie ein Leben lang begleiten und sie immer wieder quälen wird.

Malerin im Stil des 'Romantischen Realismus' Schriftstellerin/Lyrikerin Veröffentlichungen in der Frankfurter Bibliothek Jahresbuch 2016 und 2017 der Brentano-Gesellschaft Frankfurt a. Main. e-Books: Roman 'Kuckucksspucke', SINN-FLUT', 'Todsicher mordsmäßig makaber' und das Kinderbuch 'Malum Arbor, der kleine Baumgeist.

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