NGOs als Akteure in transnationaler Politik - Zu möglichen Demokratisierungspotentialen unter den Aspekten von Legitimation und Partizipation

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Allgemeines und Theorien zur Internationalen Politik, Note: gut, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Legitimationsprobleme Nationalstaatlicher Demokratien, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Beteiligung von NGOs im Zuge von Transnationalisierung wird im folgenden genauer betrachtet. Es wird der Frage nachgegangen ob NGOs nur kooptiert wurden, um die Legitimationsbasis der Regierungen zu verbreitern und Akzeptanz herzustellen, ob Kritiker lediglich eingebunden werden, um sie als mögliche opportune Kräfte auszuschalten oder ob NGOs sich wirklich beteiligen bzw. beteiligt werden und ob es ihnen gelingt, die Entscheidungsträger für ihre Interessen zu gewinnen. Dabei wird die Palette partizipatorischer Intervention von NGOs mit dem Ziel der Inklusion unterprivilegierter Gruppen und der Demokratisierung von Herrschaft im internationalen System näher betrachtet. Ferner wird die Frage der Binnenverfasstheit und eines möglichen Demokratisierungspotentials von NGOs aufgeworfen und beurteilt. Die Arbeit ist auf folgende Weise aufgebaut. Im sich anschließenden Teil wird die Bedeutung nichtstaatlicher Akteure innerhalb der politikwissenschaftlichen Teildisziplin Internationale Beziehungen kurz vorgestellt, um dann auf begriffliche Grundlegungen einzugehen. Mit Blick auf das Thema dieser Arbeit wird hierbei eine Arbeitsdefinition von NGOs formuliert. Danach werden Charakteristika und Variablen der Einflussnahme von NGOs geschildert. Im Anschluss daran folgt die Diskussion der Frage nach möglichen Demokratiedefiziten und Demokratisierungspotentialen von NGOs in transnationaler Politik. Im letzten Teil werden die Ergebnisse resümiert und ein kurzer Ausblick gegeben. Im Zuge einer sich immer mehr entgrenzenden Welt sind politische Entscheidungen und Prozesse der Entscheidungsfindung zunehmend auf einem Mehrebenensystem von Nationalstaat, supranationalen Institutionen und internationalen Institutionen angesiedelt (Klein/Koopmans/Geiling 2001). Damit verliert die territorial gebundene und begründete parlamentarische Demokratie an Substanz, während die Gestaltungsmacht transnationaler Politik ohne demokratische Legitimation wächst (Beck 1998: 18). Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf die Akteure, Themen und Formen politischer Partizipation, die traditionell auf den Nationalstaat ausgerichtet war und die nun durch die Eröffnung neuer Gelegenheitsstrukturen eine Wandlung erfahren, denn die politische Gestaltungsfähigkeit von Nationalstaaten fällt hinter eine entgrenzte Ökonomie zurück:[...]