NS-Strafjustiz an der Saar.

Die Arbeit befasst sich mit der saarländischen Strafjustiz und ihrem Wirken während der nationalsozialistischen Herrschaft und nimmt dabei die Spruchpraxis des Sondergerichts Saarbrücken während der Kriegsjahre 1939 bis 1945 in den Fokus. Anhand einer Analyse von Verfahrensakten wird untersucht, ob und in welchem Umfang die Spruchpraxis des Gerichts von der nationalsozialistischen Ideologie determiniert war. Hierfür wird insbesondere dargestellt, welche Denkfiguren als prägend für das nationalsozialistische Strafrecht angesehen werden können, um diese dann in den jeweiligen Urteilsbegründungen offenzulegen. Die Arbeit zeichnet so das erschreckende Bild eines Gerichts, das durch Todesurteile in mindestens 27 Fällen zum Teil der NS-Repressionsmaschinerie wurde und damit der NS-Rasseideologie mit ihrer Unterscheidung zwischen »wertvollen« und »schädlichen« Menschen Vorschub leistete, indem es zur Legitimation der Tötung von Menschen zentrale Denkmuster der NS-Ideologie übernahm.

Simon Dörrenbächer studied law at Saarland University from 2012 to 2017. After graduating, he completed his legal traineeship in the district of the Higher Regional Court of Zweibrücken from 2018 to 2020. Following this, he completed his doctorate under Prof. Dr. Hannes Ludyga, M. A., at Saarland University. Since 2020, he has been working as a research assistant in the Department of Civil Law, Intellectual Property Law, German and European Legal History at Saarland University and, since 2021, as an in-house lawyer in the energy industry.

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