Nation und Nationalität als Thema der Kunst in der BRD und DDR, 1949-1989

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,3, Universität Kassel (Universität Kassel), Veranstaltung: Erinnerungspolitik im 19. und 20. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Europaweit bildet Deutschlands nationale Geschichte einen Ausnahmefall. Während andere Länder eine relativ homogene Nationalgeschichte durchschritten haben, durchlief die deutsche Nation unterschiedliche Entwicklungsstadien, deren Nachwirkungen immer noch spürbar sind. Die Sonderstellung der ¿Nation¿ lässt sich ebenso auf die besondere Stellung der deutschen Kunst übertragen. Diese Hausarbeit beschäftigt sich in erster Linie mit den kulturpolitischen Entwicklungen in der DDR. Von diesen ausgehend soll zunächst die Situation der Kunst und der Literatur in der Zeit zwischen 1949 bis 1989 untersucht werden. In zweiten Schritt soll hieraus ein fiktives Ausstellungskonzept entwickelt werden, das jedoch nicht nur die Kunst der DDR zum Thema hat, sondern die Kunstentwicklung beider Staaten in einen Dialog zu stellen vermag. Der erste Teil dieser Hausarbeit beschäftigt sich mit den kulturpolitischen Tendenzen und ihren Entwicklungsstufen in der DDR. Anhand einiger Eckdaten und wichtiger Ereignisse werden chronologisch die Umstände nachgezeichnet, die sich auf die Arbeit der Künstler der DDR teils hemmend und einschränkend, teils fördernd ausgewirkt haben. Hierbei orientiere ich mich hauptsächlich am Artikel von Rüdiger Thomas . Im Rahmen dieser Hausarbeit ist es mir leider nicht möglich parallel dazu die kulturpoliti-sche Entwicklung in der BRD zu untersuchen, um die Motivation der westdeutschen Künstler verständlicher zu machen. Im nächsten Schritt stelle ich zwei Künstler vor, die stellvertretend für die weitere Auswahl auszustellender Kunstwerke sein sollen. Als einen kritisch-politischen Künstler der BRD habe ich Jörg Immendorff und seinen Zyklus ¿Café Deutschland¿ gewählt; ihm gegenüber stelle ich Bernhard Heisig vor und seine Auseinandersetzung mit dem Faschismus in seiner Lithographiefolge ¿Der faschistische Alptraum¿. Das konzeptionelle, selbstreflexive Arbeiten mit den Themen der Vergangenheit und der Gegenwart und die Suche nach einer nationalen Identität eint die Werke beider Künstler und erlaubt einen zonenübergreifenden Dialog, der zu der Zeit der Deutschlandteilung nicht möglich gewesen war.

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