Nationale Identität bei Fukuyama und deutschen Parteien

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 1,7, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Integrationsmodul II Politik und Recht ¿ Projektseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Vorliegende Arbeit will anhand eines Einzelaspekts der Frage nachgehen, inwieweit sich die Vorstellungen des Buchs "Identity" von Francis Fukuyama auch in Deutschland wiederfinden. Welche Antwort geben die deutschen Parteien programmatisch angesichts von gesellschaftlichen Fliehkräften und politischer Polarisierung auf die Frage, welche Identität die deutsche Gesellschaft eigentlich hat und was sie zusammenhält? Im Rahmen einer Hausarbeit lässt sich nicht die gesamte Gedankenwelt Fukuyamas auf die deutsche Gesamtsituation abgleichen. Daher wird untersucht, inwieweit sich Entsprechungen zu Fukuyamas Konzept einer nationalen Identität als Voraussetzung einer liberalen Demokratie und moderner Staatlichkeit in den Parteiprogrammen deutscher Bundestagsparteien finden. In der Seminardiskussion des Integrationsmoduls II Politik und Recht wurde deutlich, dass der von Francis Fukuyamas in seinem Buch "Identity" von 2018 entwickelte Fokus auf die Identitätspolitik als Schlüssel zum Verständnis unserer politischen Gegenwart wenig Bedeutung für Europa beigemessen und mehr als US-amerikanisches Konfliktfeld gesehen wurde. Jedoch ist aufgrund von Einwanderung und eines zunehmenden Anteils an der Bevölkerung von Menschen mit Migrationsvorgeschichte von zunehmender Diversität und identitätspolitischen Konflikten auch in Deutschland und Europa auszugehen. Die Auseinandersetzungen, die der mutmaßlichen Tötung des Afroamerikaners George Floyd in Minneapolis durch einen weißen Polizeibeamten nachfolgten, beschränken sich nicht auf Amerika, sondern führen auch in Deutschland zu Kontroversen um Rassismus, nationale Denkmäler und Straßennamen.

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