Nationale Identität in ethnisch heterogenen Staaten

Nationale Identität ist ein zentraler Faktor für die Stabilität und Funktionsfähigkeit moderner Nationalstaaten. Ohne ein Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen seinen Bürgern kann kein Staat längerfristig existieren. Ethnisch heterogene Gesellschaften stehen allerdings häufig vor dem Problem, dass sich die Bevölkerung aufgrund starker ethnischer Bindungen nur in geringem Umfang mit dem Nationalstaat identifiziert. Fehlt jedoch ein Wir-Gefühl auf nationalstaatlicher Ebene, so ist ein Staat in seinen Grundfesten bedroht und driftet auseinander. Um dies zu vermeiden, muss es gelingen, zwischen den Bewohnern eines Landes eine kollektive Identität zu etablieren und die verschiedenen Gruppierungen - wie in einem Mosaik - zu einer Gemeinschaft zusammenzufügen. Alexandra Vogel untersucht am Beispiel von elf Staaten Sub-Sahara-Afrikas, unter welchen Bedingungen nationale Identität in ethnisch heterogenen Staaten überhaupt entstehen kann.