Nationsbildung und Zusammenbruch der multiethnischen Gesellschaft im ehemaligen Jugoslawien

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,4, Philipps-Universität Marburg (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Zur Soziologie der Konflikte im ehemaligen Jugoslawien , Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit beschäftige ich mich mit den Prozessen der Nationsbildung im ehemaligen Jugoslawien. Zunächst ist es sicherlich für das allgemeine Verständnis wichtig, einen kurzen Überblick über die Nationalismusforschung zu geben und auf verschiedene Theoretiker und Denklinien näher einzugehen. Die ethnischen Säuberungen und die damit verbundenen Völkermordaktivitäten sind unauflöslich mit dem Scheitern der jugoslawischen Idee des 19. Jahrhunderts, dem Zusammenbruch des jugoslawischen Staates im 20. Jahrhundert und den Kriegen um die Nachfolge Jugoslawiens verknüpft. Der Vorgang ist längst nicht abgeschlossen. Die Bildung neuer Staaten ist längst nicht vollzogen. Der Zusammenbruch Jugoslawiens und die Entstehung neuer Staaten wurzeln in der Geschichte von Nationalismus und Krieg in dieser Region im 20. Jahrhundert (vgl. Naimark, 2009, 175). Im weiteren Verlauf der Arbeit gehe ich auf konkrete Nationsbildungsprozesse im ehemaligen Jugoslawien ein, um schließlich einen kurzen Überblick über die Historiographie einzubringen. Ich werde mich auf den Zeitrahmen von der Gründung der ersten Republik in Jugoslawien 1918 und dem vollkommenen Zusammenbruch 1991 beschränken müssen. Allerdings ist es außerordentlich wichtig für das Verständnis der Konfliktsituation im (heutigen) ehemaligen Jugoslawien, dass man die Schlacht vom Amselfeld im 14. Jahrhundert und die Entstehungsgeschichte zum Ersten Weltkrieg näher beleuchtet. Ferner ist es für das 2 Verständnis der Nationsbildung notwendig, dass man auf Ereignisse im 18. und 19. Jahrhundert zurückblickt. Räumlich wende ich mich Jugoslawien und teilweise den Nachbarstaaten zu. Beim geschichtlichen Überblick betrachte ich in erster Linie die innenpolitischen Ereignisse und vernachlässige soziale und wirtschaftliche Entwicklungen. Lediglich, wo ich dies für das weitere Verständnis für angebracht halte, werde ich darauf näher eingehen. Abschließend erörtere ich in den Schlussbetrachtungen die Gründe für die Kriege im ehemaligen Jugoslawien und versuche, zu einem Ausblick zu gelangen.

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