Natur in den sogenannten 'Mädchenliedern' Walthers von der Vogelweide

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Darstellung der Natur in der Lyrik von Walther von der Vogelweide. Natur und Dichtung sind nicht erst seit der Naturlyrik der Romantik eng miteinander verknüpft. Bereits in der Dichtung der Antike tauchen immer wieder Naturelemente auf, und auch im Mittelalter finden vor allem im 13. Jahrhundert Naturtopoi Eingang in den Minnesang. Auch Walther von der Vogelweide, der wohl berühmteste deutsche Minnesänger, arbeitet in seinen Liedern mit Naturbezügen. Dabei kommen diesen Naturelementen unterschiedliche Bedeutungen bzw. unterschiedliche Funktionen in den einzelnen Texten zu. Die Naturdarstellung in den beiden Liedern 'Nemt, frowe, disen kranz' (L 74,20) und 'Muget ihr schouwen, was dem meien' (L 51,13) steht im Zentrum dieser Arbeit. Zunächst werden allgemeinere Überlegungen zur Auswahl der Lieder, die in der mediävistischen Forschungsgeschichte zur Gruppe der sogenannten 'Mädchenlieder' gezählt wurden, sowie zu den Texten per se und ihrer Interpretation angestellt. Bevor eine konkrete Analyse der darin vorkommenden Naturelemente folgen kann, soll die Verwendung von Naturmotiven und -topoi in Form von Natureingang und als Teil des locus amoenus-Topos im Minnesang näher betrachtet werden. Dazu werden verschiedentliche Ansätze aus der Forschung miteinbezogen. Schließlich soll auf der Basis der Analyseergebnisse versucht werden, Perspektiven zur Frage zur eröffnen, ob die Naturdarstellung mit der Kategorisierung dieser Lieder als 'Mädchenlieder' in Verbindung stehen könnte.

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