Der naturnahe Tourismus ist ein wichtiges Element der ökologisch nachhaltigen Entwicklung im Alpenraum. In seinen vielfältigen Facetten und Formen unterstützt er den Naturschutz, die Kulturpflege und die Landschaftsentwicklung. Gute Beispiele zeigen, dass ein erfolgreicher naturnaher Tourismus der lokalen Bevölkerung Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung bringen kann. Um eine hohe Qualität des naturnahen Tourismus zu gewährleisten, ist ein funktionierendes Qualitätsmanagement wichtig. Die Autoren präsentieren dazu zehn Standards. Sie reichen vom Schutz der Natur, der Pflege der Landschaft, der guten Architektur, der Raumplanung und der Angebotsentwicklung bis zum naturnahen Marketing und zur Umweltbildung im Tourismus. Diese Qualitätsstandards wurden unter Einbezug von Expertinnen und Experten aus sechs Alpenländern erarbeitet und in Fallstudien mit fünf Regionen und einem alpenweit tätigen Reiseveranstalter überprüft. Als Ergebnis liegt eine Checkliste zum naturnahen Tourismus in den Alpen vor. Damit wird Verantwortlichen von Destinationen und Regionen ein Werkzeug an die Hand gegeben, mit dem sie die eigene Arbeit reflektieren und weiterentwickeln können. Darüber hinaus sind die vorgestellten Qualitätsstandards ein Beitrag zur Diskussion über die Zukunft des Tourismus und die nachhaltige Regionalentwicklung in den Alpen.

Dominik Siegrist ist Geograf und Landschaftsplaner an der HSR Hochschule für Technik Rapperswil (CH). 1992 Kerngruppenmitglied des alpenpolitischen Vernetzungs­projekts TransALPedes. 2004 bis 2014 Präsident der Internationalen Alpenschutz­kommission Cipra. 2017 Mitinitiant der thematischen Alpenwanderung whatsalp. Susanne Gessner, Studium der Geographie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (Deutschland). Von 2009 bis 2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Landschaft und Freiraum der HSR Hochschule für Technik Rapperswil mit den Schwerpunkten Pärke/Grossschutzgebiete, UNESCO-Gebiete und Tourismus. Heute Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwäbische Alb (Deutschland) für die Bereiche Tourismus, Verkehr und Besucherlenkung. Lea Ketterer Bonnelame, Studium der Wirtschafts- und Humangeografie an der Universität Zürich und an der Lund University (Schweden) mit Masterabschluss 2007. Heute Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Landschaft und Freiraum der HSR Hochschule für Technik Rapperswil. Forschungsschwerpunkte sind naturnaher Tourismus, Pärke/Grossschutzgebiete sowie Biodiversität und Tourismus.