Naturschutzorganisationen im Deutschen Kaiserreich. 'Bund Heimatschutz' und 'Staatliche Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen' von 1904-14

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte), Veranstaltung: Aufbruch in die Moderne? Kulturpessimismus und Lebensreform um 1900, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Beginn der Naturschutzbewegung im Deutschen Kaiserreich war vor allem mit der Industrialisierung verbunden. Deren Folgen bestanden in einer rapiden Urbanisierung, Landflucht, Bevölkerungswachstum und der Verschmutzung und Zerstörung der Umwelt. Die Pioniere der Naturschutzbewegung, Ernst Rudorff, Hugo Conwentz, Wilhelm Wetekamp und andere wollten diese Negativentwicklung nicht passiv hinnehmen, um den zukünftigen Schaden noch zu vergrößern, sondern selbst aktiv werden, um die zunehmende Umweltzerstörung einzudämmen, dass den Menschen einen lebenswertes Land erhalten bleibt. Deshalb wurden 1904 und 1906 auf privater und staatlicher Seite zwei Organisationen gegründet, die diese Ideen verwirklichen sollten. Diese Hauptseminararbeit handelt von den beiden Naturschutzorganisationen 'Bund Heimatschutz' (BH) und der 'Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen', die in der aufkommenden Naturschutzbewegung des deutschen Kaiserreichs wichtige Rollen einnahmen. Ziel der Arbeit soll sein, die beiden Institutionen im Zeitraum von 1904 bis 1914 mit ihrer Vorgeschichte und Gründung, ihrer Organisation, Philosophie, ihren Tätigkeiten und Erfolgen sowie ihren Problemfeldern und Konflikten darzustellen und zu vergleichen. Im ersten Abschnitt wird der aktuelle Forschungsstand aufgezeigt und die verwendeten Quellen dargestellt und kritisch betrachtet. Der zweite Teil zeigt schließlich die beiden Organisationen in ihrer Bandbreite auf: zuerst der 'Bund Heimatschutz' (für den der Naturschutz nur einen Teil der Organisation ausmachte). Zuerst werden die Vorgeschichte und die Gründung des 'Bundes Heimatschutz' 1904 in Dresden konzise behandelt, der zweite Punkt handelt von der Hierarchie und der Organisation der Institution, wobei sich hier auf die Sektion Naturschutz beschränkt wird. Im Folgenden wird die Philosophie des 'Bundes Heimatschutz' beleuchtet, d.h. seine Auffassung und Herangehensweise zum Thema Naturschutz (und die Wurzeln dieser Philosophie). Der vierte Abschnitt zeigt die Tätigkeiten des Bundes auf, wobei sich hier auf die großen Projekte beschränkt wird. Der letzte Punkt geht auf die Problemfelder der Organisation und ihre Konflikte (interne, mit Behörden und anderen Naturschutzorganisationen) ein. Die Darstellung der 'Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen' verläuft nach dem gleichen Schema. Das Schlusswort fasst das Dargestellte noch einmal zusammen und versucht zugleich eine komparative Betrachtung.

Fabian Fuchs, M.A. wurde 1987 in Hof/Saale geboren und besuchte die dortige Waldorfschule. Von 2007 bis 2013 studierte er in Bamberg im Hauptfach Geschichte (Schwerpunkte Mittelalterliche, Neuere und Neueste Geschichte) und im Nebenfach Politikwissenschaft und Betriebswirtschaftslehre. Schon seine Bachelorarbeit verfasste er über die Geschichte der Hofer Textilindustrie, da er einen geschichtlichen Aspekt seiner Heimatstadt Hof/Saale beleuchten wollte. Auf Anregung seines Betreuers und durch das wachsende Interesse an der Bamberger Stadtgeschichte knüpfte er an das Thema seiner Bachelorarbeit an und verfasste das vorliegende Buch mit einem historischen Vergleich der Textilindustrien Hof und Bamberg.