Nein Danke, ich bin kein Fan

Für den Nähermemminger Autor Hans-Helmut Mährle ist der 4. November eines Jahres nicht nur sein Geburtstag, sondern schon des Öfteren der Lese-Start eines seiner Bücher auf dem deutschen Buchmarkt. Warum soll dies gerade am 85. Geburtstag denn anders sein, dachte Mährle und machte sich ans Werk. In circa 100 Gedichten fasste er sein 85-jähriges Leben mit all seinen Höhen und Tiefen, zusammen. Schon die Untertitel wie: Ich, Politik, Sport. Heimat, Leben im Krankenhaus, lassen das ganze Spektrum des Buches erahnen. Schon der Titel zeigt zwei Aspekte auf die es dem Autor sehr ankommt. Da sind einmal die überzogenen Ansprüche der Fußballhelden gegenüber ihren Fans. Man vermeidet hier ganz bewusst das deutsche Wort 'Anhänger', was zwar das Gleiche bedeutet, aber natürlich im Sprachgebrauch bei weitem nicht das gleiche aussagt. Das kurze englische Fan ist doch eine ganz andere Sprache wie das gediegene deutsche Anhänger. Für die Sprache im Stadion eignet sich das kurze Fan viel besser als unser schönes deutsches Anhänger. Man kann sich als Fan auch viel mehr erlauben als mit Schriftdeutsch. Obwohl, ich bleibe Deutscher auch der Sprache wegen! Dass ich von den letzten 85 Jahren einige Zeit im Krankenhaus 'absitzen' musste gehört eigentlich dazu, wobei es bei mir mit dem Leben einige Male ganz schön eng wurde. Dass man in so langer Zeit, ob man will oder nicht, auch mit unseren Politikern konfrontiert wird, ist oft nicht zu vermeiden. Es gibt halt auch dort, wie im alten Rieser Sprichwort solche und solche. Vielleicht sieht sich auch mancher erst im letzten Gedicht 'Vierundachtzigeinhalber' so richtig mit seinem Leben konfrontiert. Eines kann ich aber versprechen: Es ist für jeden etwas dabei!

Wie ich aus "gutinformierten Kreisen" erfahren habe, bin ich am 4.11.1936. in Nähermemmingen auf die Welt gekommen. Anschließend wartete auf mich der normale Werdegang eines Rieser-Nachwuchs-Bauern mit einem kleinen Höfle zu jener Zeit: Volksschule, Berufsschule, Landwirtschaftsschule, Heirat, zwei Kinder, Hofübergabe. Ich bleibe bei meiner Ansicht, was den etwas normalen Ablauf bei der Berufswahl betrifft. Die jungen Menschen hatten damals keine Auswahl, sie wuchsen in ihren vorgezeichneten Berufsweg hinein, wie in größere Schuhe. So verlief mein Leben nun schon 85 Jahre. Es ist ja fast alles nachzulesen. Seit meinem 60. Lebensjahr sind sechs Bücher von mir auf den Markt gekommen. 1. Nearlenger ond d'Riaser 2. Ein ganz normales Leben 3. Zeitenstrudel 4. I ben em Hebamma Heiner sei Enkel 5. Sie haben ihre Händchen genommen 6. Was i fast vergessa hab Außerdem sind verschiedene Gedichte in unterschiedlichen Zeitungen und Anthologien, in Mundart oder Hochdeutsch veröffentlicht worden.

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