Nerven aus Stahl. Eine gescheiterte Internationalisierung am Beispiel des ThyssenKrupp Stahlwerks in Brasilien

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,3, FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, München früher Fachhochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: Der kontinuierliche, rasche Wandel von Märkten und Branchen in einer globalisierten Welt veranlasst Unternehmen, etablierte Geschäftsmodelle zu überprüfen und innovative Anpassungen vorzunehmen. Daraus ergeben sich komplexe Entscheidungen, die den Unternehmenserfolg auch in Zukunft sicherstellen sollen. Diese Ausarbeitung behandelt beispielhaft den Bau eines Stahlwerks in Brasilien, den das Unternehmen ThyssenKrupp im Rahmen einer Internationalisierung 2006 in Auftrag gegeben hatte. Das Vorhaben war eine mit Anfangs 3,2 Mrd. EUR kalkulierte Großinvestition für das Unternehmen und als solche ein wichtiger Teil der globalen Wachstumsstrategie. Von der Errichtung eines zentralen Produktionsstandortes in Südamerika versprach sich der Konzern die kostengünstige Herstellung von Vorprodukten. Diese sollten z.B. in Deutschland und den USA zu hochwertigen Endprodukten weiterverarbeitet werden. Die generierten Wettbewerbsvorteile in Form niedrigerer Produktionskosten sollten den Absatz im Hyperwettbewerb auf dem Stahlmarkt sicherstellen und so einen Beitrag zur nachhaltigen Unternehmenswertsteigerung leisten. In der Realisierung des Projektes zeichnete sich ab, dass der ursprünglich gesetzte Investitionsrahmen nicht ausreichen würde. Probleme bei der Konstruktion ließen die Baukosten schlussendlich um ein Vielfaches steigen. Nachbesserungen wurden erforderlich. Schließlich gestaltete sich das Internationalisierungsprojekt in Brasilien derart problematisch, dass seit 2012 ein Verkauf des neu errichteten Werks angestrebt wird. Antwort auf die Frage, wo die Ursachen für diese Entwicklung zu suchen sind, soll die Analyse in dieser Arbeit geben.