Netzwerke im Europäischen Verwaltungsverbund

Zu den strukturellen Herausforderungen der europäischen Integration gehört es, dass öffentliche Aufgaben zunehmend in hybriden Konstruktionen erfüllt werden, in denen verschiedene Stellen unterschiedlicher Ebenen zusammenwirken. In diesem Kontext untersucht Nikolaos I. Simantiras Netzwerke als eine sich etablierende Governance-Struktur in der Europäischen Union aus der Perspektive ihrer Verantwortungs- und Legitimationsproblematik. Auf der Suche nach möglichen alternativen Legitimationsoptionen wird aufgrund einer verfassungstheoretischen und -rechtlichen Rekonstruktion des Demokratieprinzips auch das demokratische Legitimationspotential des Individualrechtschutzes aufgezeigt, den es in Netzwerken zu optimieren gilt. Für die rechtswissenschaftliche Erfassung der Netzwerke wählt der Autor einen funktionalen methodischen Ansatz, der die öffentlich-rechtliche Dogmatik durch die Perspektiven von Steuerung und Governance ergänzt. Dies ermöglicht nicht nur die Bewertung von faktischen Entwicklungen, sondern auch die Kombination von abstrakter Theorieverarbeitung mit der Entwicklung von praktischen Lösungen einzelner verfassungs- und verwaltungsrechtsdogmatischer Probleme des europäischen Integrationsprojekts.

Geboren 1985; Studium der Rechtswissenschaft in Athen, Essex und München; 2008?12 Promotionsstipendiat der griechischen staatlichen Stipendienstiftung IKY; 2010?13 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Juristischen Fakultät der Ludwig-Maximilians Universität München; 2015 Promotion in München; seit 2015 Rechtsanwalt in Athen; 2015? 20 Mitarbeiter des Juristischen Büros des Präsidenten der Hellenischen Republik; 2017? 21 Lehrbeauftragter und Postdoc-Stipendiat an der Universität Athen; seit 2022 Assistant Professor für Öffentliches Recht, insb. Verfassungsrecht an der Juristischen Fakultät der Universität Athen.