Neue Unternehmer braucht das Land

Vom Kommunisten zum Unternehmer, vom Kombinat zum eigenen Betrieb?

Mit dem Beitritt der DDR in den Geltungsbereich des Grundgesetzes wurde auch das System der »sozialen Marktwirtschaft« übernommen. Doch woher sollten in einem vormals sozialistischen Land die Unternehmer kommen? Die Akzeptanz des neuen politischen und ökonomischen Systems hing entscheidend von seiner regionalen Verankerung ab. »Mittelstand« war das Zauberwort, das für die Stärke der westdeutschen Volkswirtschaft stand. Mit der Privatisierung der ostdeutschen Staatsbetriebe durch die Treuhandanstalt bot sich die einmalige Chance, das vermeintliche Erfolgsmodell in Rekordzeit auf Ostdeutschland zu übertragen. Es handelte sich um ein soziales Experiment par excellence, das Max Trecker an der Schnittstelle von Wirtschaft und Gesellschaft genau analysiert.



Max Trecker, Jahrgang 1989, studierte Geschichte und Volkswirtschaftslehre in München und Budapest, Promotion 2017 an der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien München. Von 2017 bis 2020 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, seit ist 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa in Leipzig.