Neuere Befunde entwicklungsorientierter Forschungen zur Entwicklung der Delinquenz junger Menschen

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Jura - Strafprozessrecht, Kriminologie, Strafvollzug, Note: 15 Punkte (gut), Justus-Liebig-Universität Gießen, Veranstaltung: Aktuelle Aspekte der Kinder- und Jugenddelinquenz, Sprache: Deutsch, Abstract: Jugenddelinquenz ist, bei einer ansonsten gesunden Entwicklung des Jugendlichen, ein diskontinuierliches Phänomen, das einen Anpassungsversuch an die Erwachsenenwelt darstellt. Davon muß die persistente Delinquenz unterschieden werden, die in der Regel früher beginnt und mit Störungen des Jugendlichen einhergeht. Es werden zunächst die entwicklungstheoretischen Befunde zur Entwicklung von Aggression referiert, da diese mit jenen für Delinquenz überwiegend identisch sind. Anschließend wird die Entwicklung von Jugenddelinquenz am Modell von Moffit erklärt, der von einem Autonomiestreben Jugendlicher ausgeht, das auf die Diskrepanz zwischen biologischer und psycho-sozialer Reife bei Jugendlichen zurüchgeführt wird. Die Risikofaktoren für Delinquenz werden vorgestellt, wobei auf das Defizit der Verarbeitung sozialer Informationen bei (persistent) delinquenten Jugendlichen besonders eingegangen wird. Auch andere Teilaspekte der Risikofaktoren werden erörtert. Schließlich werden auch Schutzfaktoren gegen delinquentes Verhalten besprochen. Abschließend wird eine vom Autor im Rahmen der vorliegenden Arbeit durchgeführte Befragung hessischer Richterinnen und Richter zur geschätzten Häufigkeit von Risikofaktoren für Jugenddelinquenz vorgestellt und die Ergebnisse diskutiert. Dabei zeigen sich Übereinstimmungen zwischen den theoretischen Erörterungen und den Angaben der Befragten.

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