Nicht nur in der Politik trügt das gerne zitierte Bild vom 8. Mai 1945 als der 'Stunde Null'. Auch die in der Raumplanung in den ersten Nachkriegsjahren in Praxis und Wissenschaft tätigen Personen hatten zwangsläufig eine Vergangenheit in der NS-Zeit. Wie stark sich einzelne Personen mit dem NS-Regime arrangiert hatten oder sogar im Sinne der braunen Ideologie aktiv waren, ist in jedem Fall individuell zu beurteilen. Dabei sind die Ergebnisse von Entnazifizierungsverfahren wegen vielfach beklagter Defizite durchaus kritisch zu sehen. In dieser Ausgabe des Neuen Archivs untersuchen Historikerinnen und Historiker die Tätigkeiten von Fachleuten der niedersächsischen Landesplanung und Raumforschung (z. B. Kurt Brüning, Konrad Meyer und Heinrich Wiepking) sowie der Stadtplanung (Rudolf Hillebrecht, Hans Stosberg) vor und nach Kriegsende, wobei inhaltliche Kontinuitäten sowie personelle Netzwerke im Mittelpunkt stehen.

Die Gesellschaft versteht sich als Netzwerk von an Landeskunde (im weiteren Sinne) interessierten Personen und Einrichtungen. Zu den zentralen Aufgaben der WiG gehört die Herausgabe der Zeitschrift »Neues Archiv für Niedersachsen«, die zweimal pro Jahr im Wachholtz Verlag erscheint. Die Zeitschrift informiert über neue Forschungsergebnisse der Landesforschung und veröffentlicht Aufsätze zu landeskundlichen Themen.

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