Neuhegelianisches Kulturluthertum

Friedrich Brunstäd, von Haus aus Philosoph in der Tradition Hegels, galt lange als vergessener Theologe des 20. Jahrhunderts, obwohl er zu Lebzeiten über eine große Wirksamkeit verfügte. Die vorliegende Studie entreißt ihn dem Vergessen und verortet ihn grundlegend in der theologisch-philosophischen Landschaft seiner Zeit.
Brunstäd arbeitete an einer theologischen Hegel-Rezeption, die die programmatische Weichenstellung des Hegel'schen Ansatzes, die Philosophie der Theologie überzuordnen, bewusst nicht mitvollzog. In seinen sozialethischen Grundüberzeugungen wurde er von Reinhold Seeberg geprägt, den er in der Weimarer Republik als Vordenker des christlich-sozialen Protestantismus beerbte. Brunstäd übte als Mitglied im Hauptvorstand der DNVP zeitweilig auch politisch einigen Einfluss aus. Nach 1933 galt sein Interesse der Wahrung der kirchenpolitischen und theologischen Integrität des Luthertums.
Die vorliegende Studie erschließt zum einen das hohe Reflexionsniveau seiner Hegel-Rezeption, zum anderen zeigt sie anhand seiner Person zentrale Problemstellungen im politischen Weg des deutschen Protestantismus nach 1918 auf.

Julius Trugenberger, Universität Tübingen.

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Neuhegelianisches Kulturluthertum Julius Trugenberger

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