Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen - vom Mental Load und People Pleaser zu selbstbestimmt und Grenzen setzen

Unbedankt und unbelohnt. Frauen sind Weltmeisterinnen im "Sich-Kümmern" - sogar, wenn sie es gar nicht müssten. Artistengleich schwingen sie sich im Zirkus des Lebens vom Familientrapez ins Clownskostüm dirigieren wie Dompteure ihr gesamtes Umfeld und geben im Beruf die Zirkusdirektorin, die alles im Blick behält. Tatsächlich wird ein Großteil der Beziehungs- und Familienarbeit von Frauen geleistet; sie zerbrechen sich den Kopf über Ernährung, Arzttermine, Stundenpläne der Kinder und ihre Freizeitgestaltung, organisieren Feste, pflegen Angehörige, springen auf, wenn jemand etwas braucht, bekommen im Büro Aufgaben, für die "sie als Frauen" besonders prädestiniert seien, zugewiesen und engagieren sich in Vereinen oder wohltätiger Arbeit und zeigen immer von selbst auf, wenn Hilfe benötigt wird. Sogar die Pflege des heiß gewünschten und geliebten Familienhundes bleibt im Alltag oft an den Frauen hängen. Eine muss ja die Verantwortung übernehmen. Oft bleibt sogar die Anerkennung dafür aus, was sie alles leisten oder wird als selbstverständlich wahrgenommen, während die Last der Verantwortung auf ihren Schultern liegt. Frauen fühlen sich zuständig und verantwortlich, bekommen verschiedene Zuständigkeiten unterschwellig zugeschoben und balancieren dabei oft an der Grenze der Belastbarkeit . Was als Mental Load auf gesellschaftlicher Ebene aktuell diskutiert wird, beleuchtet Katharina Pommer unter dem spannenden Aspekt, woher dieses Gefühl, sich für alles im Umfeld verantwortlich zu fühlen, überhaupt kommt - und wie Frauen es elegant und leicht abwerfen können. Vom People Pleaser zur Frau, die sich auch um die eigenen Bedürfnisse kümmert. Sie zeigt, wie Frauen aktiv einen Schritt zurücktreten, Verantwortung abgeben und ohne Schuldgefühle sagen können: Nicht mein Zirkus - nicht meine Affen.