Nietzsche

Nietzsches im Namen des Willens zur Macht geführte Radikalkritik der Vernunft und der damit verbundene Anspruch einer Umwertung aller Werte sind u.a. von Karl Löwith und Karl Jaspers als philosophisches Projekt gewürdigt worden. Doch waren es insbesondere Martin Heideggers Nietzsche-Vorlesungen, die Nietzsche als veritablen Philosophen etablierten, indem sie dessen Machtbegriff wirkungsvoll und nachhaltig in die abendländische Metaphysik einordneten. Diese Einordnung ist von der französischen Nietzsche-Renaissance mit ihrer pluralistischen Deutung des Machtbegriffs entschieden bestritten worden, so dass sich neuerlich die Frage nach den sich aus Nietzsches Philosophie ergebenden Perspektiven der Macht aufdrängt. Die hier versammelten Beiträge bieten Anstöße für ein gewandeltes Nietzscheverständnis und seine Auswirkungen auf Metaphysik, Reflexion, Aufklärung, Genealogie, Endlichkeit, Kulturtheorie, Anthropologie und Lebensphilosophie.

Ralf Krause, Studium der Philosophie, Politik und Geschichte in Köln, Paris und Berlin. Herausgeber der CD-Rom Nietzsches Schriften (Berlin 2001), Mitherausgeber der Anthologie Macht. Begriff und Wirkung in der politischen Philosophie (Bielefeld 2008) und Koautor von Mikropolitik einer Einführung in die politische Philososphie von Deleuze und Guattari (Berlin/Wien 2010). Promotion über die postrukturalistische Ereignisphilosophie von Gilles Deleuze (Die Differenz im Denken). Er ist aktuell als Fachredakteur in Berlin tätig und hat außerdem zwei Gesellschaftsspiele (Machtwechsel und Trust) entwickelt und gestaltet.

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