Nimbus und Charisma

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Universität Leipzig (Politikwissenschaft), Veranstaltung: Politik und Transzendenz, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Abhandlung hat eine kurz zusammengefasste Darlegung der Psychologie der Massen bei Gustave Le Bon zum Inhalt, die helfen soll, den Nimbus als Gabe des Führers, der außerhalb der Masse steht, zu erklären. Darüber hinaus soll in vergleichender Betrachtung, das Charisma im Werk Max Webers in Kurzform erörtert werden. Schließen soll diese Behandlung der Begriffe Nimbus und Charisma mit einem In- Beziehung - Setzen der Bedeutung beider. Die 'Psychologie der Massen' bei Gustave Le Bon Zu Beginn seines Werkes 'Psychologie der Massen' berichtet Le Bon von dem Eindruck, den er von der gegenwärtigen Zeit hat. Er sieht in dem kommenden Zeitalter das 'Zeitalter der Massen' 1 und prophezeit: 'Das göttliche Recht der Massen wird das göttliche Recht der Könige ersetzen.' Die abendländische Kultur ist nach Le Bons Ansicht brüchig und morsch geworden und ist gegenwärtig in Gefahr durch die Macht der Masse gänzlich zusammen zu brechen. Um diesem drohenden Zerfall habhaft zu werden, um ihn aufzuhalten müssen sich die Machthaber die Psychologie der Massen aneignen und so berichtet Le Bon: 'Die Kenntnis der Psychologie der Massen ist heute das letzte Hilfsmittel für den Staatsmann, der diese nicht etwa beherrschen - das ist zu schwierig geworden - , aber wenigsten nicht allzusehr von ihnen beherrscht werden will.' 3 . So baut Le Bon seine 'Psychologie der Massen' als Hilfe für die Machthaber auf. Bei seiner Analyse der Massenseele weist Le Bon als erstes auf das psychologische Gesetz von ihrer seelischen Einheit hin. In der Masse gleicht sich der Einzelne der Masse an und opfert seine Interessen dem Interesse der Masse. Seine Persönlichkeit schwindet und alle seine Gefühle und Gedanken weisen in die Richtung der anderen in der Masse. War der Einzelne außerhalb der Masse ein gebildetes, intelligentes Wesen, so wandelt er sich in der Masse zu einem barbarischen Triebwesen, dessen Handlungen nur vom Affekt beeinflusst werden. Die Handlung der Masse charakterisiert Le Bon als hirnlos, wandelbar und triebhaft. Hierbei geht Le Bon von der Möglichkeit aus, dass 'Wenn die Massen geschickt beeinflusst werden, (...) sie heldenhaft und opferwillig sein.' 4 können. Er hält sie also sowohl zur Grausamkeit, als auch zur Hingabe fähig. [...]

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