Niveau, wozu, wieso, Herr Luhmann?

Der vierte Band der »... Herr Luhmann?«-Reihe enthält Gespräche Luhmanns aus 20 Jahren organisations- und gesellschaftstheoretischer Arbeit, die das Problem/Lösung-Schema benutzen. Luhmann trumpft auf: »Sie sehen, ich bin nicht nur an meiner Theorie interessiert. « Dabei beschreibt er Probleme, die nicht nur ihn interessieren: »das Problem von Habermas«, ein Problem, in der Weltgesellschaft Ansprechpartner zu schaffen, Alkohol-, Klassenkampf-, Verständlichkeits-, Freiheitsprobleme. Auch Lösungen werden angedeutet: Geldpolitik? Partizipation? Vertrauen? Welche Mischung aus Eigenmitteln und Krediten? Korrigierende Mechanismen? Oberflächliche Retuschen? Er hält es für möglich, dass Systemtheorie stärker in der Analyse von Problemen ist als in der von »Lösungen«. Und er zeigt, dass jenseits des Horizonts einer »optimalen Gesellschaft« mit seiner Soziologie Kritik möglich wird, Kritik massenmedialer und herkömmlich-soziologischer Gesellschaftsbilder, Alternativen eröffnende Vergleichsmethoden und eine neokybernetische Sichtweise nahe an sonstiger moderner Intellektualität.