Nordkorea: Instrumentalisierung des Mediensystems zur Aufrechterhaltung des diktatorischen Regimes

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Sonstiges, Note: 1.5, Universität Bern, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Beitrag der Massenmedien zu einer vernetzten Welt und globalisierten Märkten kann pauschal betrachtet als eminent wichtig bezeichnet werden und es scheint nur schwer vorstellbar, dass gewisse Länder weiterhin von der Aussenwelt abgeschottet bleiben können. In der Tat hat die Globalisierung bis zum heutigen Zeitpunkt aber '... weder Nordkorea noch die nordkoreanischen Medien (...) erreicht' (Bonse 2007). Auf den ersten Blick widerspricht Ingrid Steiner-Gashi's Beitrag zur allmählichen wirtschaftlichen Öffnung Nordkoreas dieser Einschätzung vielleicht, wird er doch mit 'Frühlingserwachen in Nordkorea' (Steiner-Gashi 2007:58) betitelt. Es muss an dieser Stelle aber erwähnt werden, dass sich die Autorin explizit nur auf die Einführung von Luxusartikeln für die reiche Oberschicht bezieht und dabei unterstreicht, dass Nachrichten bzw. Informationen aus dem Ausland das abgeschottete Nordkorea weiterhin nicht erreichen. Auch Vincent Brossel konstatiert, dass manche Beobachter mittlerweile von einem '... Pyongyang spring' (Brossel 2004:2) sprechen würden - zeigt in seinem Artikel aber postwendend auf, dass diese wirtschaftlichen Reformen das Mediensystem bisher kaum tangiert hätten. Wirtschaftliche Teilöffnung hin oder her - bezüglich Medien- und Pressefreiheit scheint in Nordkorea alles beim Alten zu bleiben. Das politische System des Landes unter der Führung von Kim Jong-Il kann als stalinistische Diktatur bezeichnet werden, welche das Land unterdrückt und sämtliche Medieninhalte nach ihrem Gusto manipuliert. Die Medien des Landes gelten denn auch als '... konserviert [und sind, d.Verf.] in einem konstanten Zustand der eigenen Weltbildlichkeit' (Bonse 2007). Maureen MacNeill bezeichnet Nordkorea gar als '... the worst press freedom violator in the world' (MacNeill 2006). Charakteristisch für das Land sind aber nicht nur die massiven Menschenrechtsverletzungen unter anderem im Medienbereich sondern vor allem Nordkoreas bereits kurz erwähnte Abschottung gegen ausländische Einflüsse. Trotz sanften wirtschaftlichen Reformen in den letzten Jahren gilt das Land dem Tenor westlicher Autoren zufolge weiterhin als '...eine Diktatur, die isoliert ist wie kein anderer Staat' (Dietrich 2005), was Christoph Moeskes dazu veranlasst, das gemäss Verfassung sozialistisch regierte Land pathetisch in Anlehnung an den Roman von Jean-Paul Sartre als eine 'Geschlossene Gesellschaft' (Moeskes 2004:11) zu bezeichnen.

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